„Beunruhigende Entwicklung“: Preisspirale am Bau drĂŒckt die Baukonjunktur

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Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte kommentiert Felix Pakleppa (Foto), HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Zentralverband Deutsches Baugewerbe.

„Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im Juli 2022 um 37,2 Prozent ĂŒber dem Vorjahresniveau. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war dies der höchste Zuwachs gegenĂŒber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Auch Baumaterialen bewegen sich auf einem historisch hohen Preisniveau. Baustahl liegt trotz eines RĂŒckgangs zum Vormonat noch immer gut 23 % ĂŒber Vorjahresniveau. Bitumen hat zum Vormonat ebenfalls nachgelassen (-7 %), ist mit +30 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat aber noch immer deutlich teurer.

Auch hierzulande gewonnene oder produzierte mineralische Baustoffe, die einen hohen Energieeintrag haben, zeigen weiter lineare Entwicklungstendenzen nach oben; so stiegen die Preise fĂŒr Kies um 1 % und fĂŒr Vliese (DĂ€mmmaterial) um 5 %. Zement und Ziegel haben ihren Sprung vom Vormonat nicht fortgesetzt und legen ’nur‘ noch zwischen 1 % und 2 % weiter zu.

In Kombination mit den zurĂŒckgehenden Baugenehmigungen bei EinfamilienhĂ€usern (-17 %) wird die Lage gleichwohl fĂŒr die Bauunternehmen zunehmend schwieriger. Wir sehen da eine beunruhigende Entwicklung, auch wenn im Mehrfamilienhausbau die Genehmigungszahlen noch nach oben weisen.

Private Bauherren und Investoren wie auch die Unternehmen brauchen stabile Rahmenbedingungen. Nach den ĂŒberstĂŒrzten Umbauten der KfW-Programme kommt es jetzt mehr denn je auf eine verlĂ€ssliche Förderkulisse an. Wichtig ist, dass die ab 2023 geltende Neubauförderung wie auch die Erhöhung der AfA von zwei auf drei Prozent schnell verabschiedet werden, damit Bauherren Planungssicherheit haben.“

Foto/Text (c) ZDB