Barleben: Zur Jagd ausgebildeter Hund verletzt Kater tödlich – PETA erstattet Strafanzeige und fordert Tierhalteverbot für den Hundehalter

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Für das Tier kam jede Hilfe zu spät: Ein zur Jagd abgerichteter Hund hat einen Kater in Barleben vor den Augen ihrer Familie so schwer verletzt, dass er wenig später starb. Der freilaufende Hund attackierte den Kater wenige Meter vom Grundstück der Familie entfernt. Der Hund biss ihn mehrmals und ließ nicht mehr von ihm ab. Der Kater erlag trotz Notoperation in einer nahe gelegenen Tierarztpraxis wenig später seinen schweren Verletzungen. Der Halter des Hundes, ein Mann im Besitz eines Jagdscheins, konnte durch die Familie des getöteten Tieres ermittelt werden. PETA hat Strafanzeige gegen den Hundehalter wegen mehrerer Verstöße gegen das Tierschutz- und Strafgesetz sowie die Gefahrenabwehrverordnung der Gemeinde Barleben erstattet. Die Tierrechtsorganisation fordert außerdem ein Tierhalte- und Betreuungsverbot für den Hundehalter und die Überprüfung seiner Jagderlaubnis durch die Untere Naturschutzbehörde.

„Der Hundehalter hat billigend in Kauf genommen, dass der zur Jagd ausgebildete Hund andere Lebewesen verletzt und ihnen Schmerzen zufügt, weil er ihn allein und frei herumlaufen ließ. Der Kater musste dessen unachtsames Verhalten mit dem Leben bezahlen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland e.V. „Der Hundehalter trägt daher die rechtliche Verantwortung und die Schuld am Tod der Katze. Er muss unbedingt zur Rechenschaft gezogen werden – auch um andere Lebewesen zu schützen.“

Immer wieder kommt es zu Attacken, bei denen Hunde Katzen, andere Tiere oder auch Menschen schwer verletzen. PETA setzt sich aus diesem Grund für die deutschlandweite Einführung eines Hundeführerscheins ein. Der Schein sieht vor, dass künftige Halterinnen und Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt ein Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis stellt sicher, dass Hundehaltende sachkundig mit dem Tier umgehen und seine Signale richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halterin oder Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.

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