ARD-DeutschlandTrend: Für sechs von zehn Deutschen geht es eher ungerecht zu

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Fast sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) sind der Ansicht, dass es in Deutschland alles in allem eher ungerecht zugeht. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.297 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Damit wird jener Wert von Anfang Januar bestätigt, als in dieser Frage ein Höchststand seit 2010 erreicht wurde. Für jeden Dritten (35 Prozent) geht es hierzulande alles in allem eher gerecht zu (-1). Unter Anhängern der drei Regierungsparteien Grüne, SPD und FDP überwiegt leicht die Ansicht, in Deutschland gehe es eher gerecht zu. Unter Anhängern der Union schätzt eine knappe relative Mehrheit (49:44 Prozent) die Verhältnisse eher als ungerecht ein. AfD-Anhänger bezeichnen die Verhältnisse in Deutschland dagegen mit großer Mehrheit (92 Prozent) als ungerecht.

Zu wenig Rücksicht für Menschen auf dem Land

Insbesondere der Landbevölkerung sowie einkommensschwächeren Menschen wird nach Meinung der Deutschen zu wenig Beachtung geschenkt. Drei von vier Bürgerinnen und Bürgern (73 Prozent) sind der Meinung, die Politik nehme zu wenig Rücksicht auf die Interessen von Menschen auf dem Land. Sieben von zehn Deutschen (71 Prozent) sagen das auch von Menschen mit niedrigen Einkommen. Jeweils eine Mehrheit findet, die Interessen von Rentnerinnen und Rentnern (64 Prozent), Familien (60 Prozent) sowie jüngeren Menschen (54 Prozent) seien unterrepräsentiert. Unterschiedliche Ansichten gibt es zur Repräsentanz von Unternehmern: Für eine relative Mehrheit von 36 Prozent werden ihre Interessen in der Politik angemessen berücksichtigt, für 30 Prozent zu viel und für 26 Prozent zu wenig.

Jeder zweite Deutsche (52 Prozent) sieht die Interessen von Menschen in der Stadt angemessen berücksichtigt, 22 Prozent halten sie für zu wenig und 17 Prozent für zu stark berücksichtigt. Derweil sagt jeder Zweite (48 Prozent), die Politik in Deutschland nehme auf die Interessen von Flüchtlingen zu viel Rücksicht; für jeden Dritten (33 Prozent) werden deren Interessen angemessen berücksichtigt, für 14 Prozent zu wenig. Eine Mehrheit (62 Prozent) kritisiert zudem, die Politik nehme zu viel Rücksicht auf die Interessen von Vermögenden; 22 Prozent sehen deren Interessen angemessen berücksichtigt, 10 Prozent sehen sie unterrepräsentiert.

Text/Foto: WDR Kommunikation