- Bentele: „Es trifft vor allem Menschen mit kleinen Einkommen“
- VdK-Präsidentin: „Gerechter wäre es, die Beitragsbemessungsgrenze anzuheben“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wegen eines Milliardendefizits im nächsten Jahr erneut leicht steigen muss. Als Grund nannte er die Ablehnung des Bundesfinanzministeriums, Steuerzuschüsse an die GKV zu erhöhen. Dazu erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele (Foto):
„Ein höherer Kassenbeitrag trifft in Zeiten einer hohen Inflation die Falschen, nämlich vor allem Menschen mit kleinen Einkommen. Schon zu Jahresbeginn hat mehr als die Hälfte der Krankenkassen den Zusatzbeitrag erhöht.
Gerechter wäre es, die Beitragsbemessungsgrenze anzuheben, damit Menschen mit höheren Einkommen auch ihren finanziellen Möglichkeiten entsprechend mehr einzahlen. Das wäre solidarisch. Umfragen zeigen, dass sogar die Mehrheit der Privatversicherten das Solidarprinzip in der Krankenversicherung befürwortet, unter anderem, dass Besserverdienende auch mehr einzahlen.
Bei der Finanzierung der GKV ist die Politik fantasielos und prüft nicht alle möglichen Maßnahmen, um Ausgaben zu reduzieren und die Einnahmen zu erhöhen. Aus Sicht des VdK ist es höchste Zeit, alle Leistungen der GKV aus Steuermitteln zu bezahlen, die nicht durch Beiträge gedeckt sind. Außerdem brauchen wir eine Weiterentwicklung zu einer Bürgerversicherung, in die alle einzahlen.“
Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll