Nach einem aktuellen Medienbericht hat sich die Landesregierung aus CDU, SPD und FDP bei der Standortwahl fĂŒr den geplanten JVA-Neubau im SĂŒden Sachsen-Anhalts offenbar gegen Halle (Saale) und fĂŒr WeiĂenfels entschieden.
Sebastian Striegel (Foto), rechtspolitischer Sprecher der Fraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen im Landtag von Sachsen-Anhalt, erklĂ€rt dazu:
âEine Standortentscheidung gegen Halle gefĂ€hrdet gewachsene Vollzugs- und Resozialisierungsstrukturen, die ĂŒber Jahre hinweg im Umfeld der bestehenden JVA aufgebaut wurden. Diese Netzwerke sind unverzichtbar fĂŒr die erfolgreiche Wiedereingliederung von Inhaftierten in ein straffreies Leben. Sie lassen sich nicht einfach an einem neuen Ort reproduzieren. Schon gar nicht ohne motivierte BeschĂ€ftigte im Justizvollzug.“
âEin GefĂ€ngnisneubau ist ein Projekt fĂŒr Jahrzehnte. Dabei geht es nicht nur um Baukosten, sondern vor allem um die nachhaltige Sicherstellung eines professionellen Vollzugsbetriebs. Gerade vor dem Hintergrund des FachkrĂ€ftemangels im Justizvollzug muss ein solcher Standort gut angebunden und attraktiv fĂŒr qualifiziertes Personal sein. Das ist und war fĂŒr Halle gegeben“, betont Striegel im Hinblick auf die langfristige Bedeutung dieser Entscheidung und ĂŒbt Kritik an der mangelnden Transparenz der Landesregierung:
âSeit Monaten fordern wir belastbare Zahlen zu den Betriebsfolgekosten an möglichen neuen Standorten und erhalten keine Antwort. Die Weigerung des Finanzministers, dem Parlament diese Grundlagen offenzulegen, ist nicht nur eine Missachtung parlamentarischer Kontrolle, sondern auch ein fatales Signal an die Ăffentlichkeit. Wer Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit stĂ€rken will, muss Verantwortung ĂŒbernehmen und darf nicht hinter verschlossenen TĂŒren entscheiden. Die Ignoranz des Finanzministers gegenĂŒber fachlicher Expertise im Bereich Justizvollzug ist bestĂŒrzend. Die mangelnde Transparenz gegenĂŒber Parlament und Ăffentlichkeit ist verheerend.“
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Text/Foto: Fraktion BĂNDNIS 90/DIE GRĂNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt am 25. November 2025
