Vogelgrippe in Sachsen-Anhalt / Landwirtschaftsminister Sven Schulze: „Wir sind in ständiger Alarmbereitschaft“

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„Ich nehme die Sorgen der Geflügelhalter im Land sehr ernst. Es ist deshalb richtig und wichtig, dass alle zuständigen Behörden in höchster Alarmbereitschaft und in ständigem Austausch stehen“, betont Landwirtschaftsminister Sven Schulze.

Seit dem Ausbruch der Vogelgrippe in Sachsen-Anhalt steht das Ministerium kontinuierlich im Austausch mit den Veterinärbehörden der betroffenen Landkreise und kreisfreien Städte und arbeitet mit allen Ebenen eng zusammen, um schnellstmöglich auf neue Entwicklungen zu reagieren. In diesem Rahmen konnte Landwirtschaftsminister Sven Schulze (Foto) mit Bundesminister Alois Rainer während eines Besuchs in Sachsen-Anhalt erreichen, dass die Taskforce auf Bundesebene einberufen wird, die am 3. November 2025 tagen wird, um weitere koordinierte Maßnahmen zu besprechen. In einer Videokonferenz mit Thüringen in der vergangenen Woche wurde außerdem die länderübergreifende Zusammenarbeit vereinbart.

Auf der Arbeitsebene hat das Ministerium gemeinsam mit dem Landesverwaltungsamt nach dem ersten Verdachtsfall in Kelbra sofort mit den zuständigen Landkreisen und kreisfreien Städten getagt, um die erforderlichen Maßnahmen zu koordinieren. Zudem wird der ständige Austausch mit den Berufs- und Wirtschaftsverbänden aufrechterhalten, um eine schnelle und zielgerichtete Reaktion auf die aktuelle Geflügelgrippe-Situation zu gewährleisten. Im Rahmen einer Videokonferenz, die heute mit dem Landesverband der Eierproduzenten Sachsen-Anhalt e.V. stattfindet, wird das Ministerium in enger Abstimmung mit den landwirtschaftlichen Vertretern weitere Schritte zur Eindämmung des Virus besprechen.

Das Ministerium bleibt auch in den kommenden Tagen – trotz des Feiertages und des Wochenendes – in ständiger Rufbereitschaft.

Aktuell haben 7 von 14 Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen-Anhalt eine Stallpflichtfür ihr gesamtes Gebiet angeordnet. Diese Landkreise und Städte haben in Übereinstimmung mit der Geflügelpest-Verordnung und der Risikobewertung der zuständigen Behörden Aufstallungsanordnungen verhängt, um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Betroffen sind:

·         Altmarkkreis Salzwedel

·         Börde

·         Harz

·         Jerichower Land

·         Magdeburg

·         Mansfeld-Südharz

·         Stendal

Minister Sven Schulze: „Heute lass ich mir noch einmal umfangreich berichten, aus welchen Gründen diejenigen Landkreise und kreisfreien Städte ohne Stallpflicht noch nicht reagiert haben. Sollten wir als Ministerium feststellen, dass nicht ausreichend reagiert wird, behalten wir uns vor, entsprechende Landkreise im Hinblick auf erforderliche Maßnahmen anzuweisen.“

An die Bürgerinnen und Bürger richtet der Minister die dringende Bitte: „Bitte fassen Sie tote Vögel nicht an, sondern melden Sie diese umgehend Ihrem Landkreis. Landwirtschaftsminister Sven Schulze: „Ich appelliere an alle privaten Vogel- und Geflügelhalter, sich strikt an die Anweisungen der Behörden zu halten. Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihre Tiere geschützt sind und meiden Sie den Kontakt zu Wildvögeln.“

Hintergrund: Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sind landesweit mit Stand vom August 2025 unter anderem 25 sachsen-anhaltische Betriebe mit Legehennenhaltung im Freiland potenziell betroffen, die jeweils über mindestens 3.000 Hennenhaltungsplätze verfügten. Weitere 10 Betriebe mit Legehennenhaltung produzierten ökologisch. Insgesamt gab es 47 Landwirtschaftsbetriebe mit Legehennenhaltung in dieser Größenordnung. Am 30. August 2025 wurden in diesen Betrieben zusammen 2.210.643 Legehennen gehalten. Fast jede 4. Legehenne (530.805) wurde im Freiland gehalten, etwa jede 8. (269.127) davon nach ökologischen Kriterien.

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Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt am 30. Oktober 2025

Foto: Landwirtschaftsminister Sven Schulze © Rayk Weber