Umweltministerium stellt 3,7 Millionen Euro fĂŒr besseren Hochwasserschutz in Ilsenburg bereit

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Ilsenburg im Harz ist durch die Ilse und den Suenbach besonders hochwassergefĂ€hrdet, zuletzt kam es 2014 und 2017 zu Überflutungen. Damit sich die Stadt in Zeiten fortschreitenden Klimawandels besser vor Extremwetterereignissen wie Starkregen schĂŒtzen kann, hat Sachsen-Anhalts Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto r.) am gestrigen Freitag Ilsenburgs BĂŒrgermeister Denis Loeffke (Foto l.) Förderbescheide aus dem Programm „Sachsen-Anhalt KLIMA III“ ĂŒberreicht. Mit insgesamt rund 3,7 Millionen Euro Fördermitteln soll der Hochwasserschutz weiter gestĂ€rkt werden.

„Die Anpassung an den Klimawandel ist lĂ€ngst eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben der Kommunen. Ein verĂ€ndertes Klima bedeutet fĂŒr uns im Lande nicht nur mehr Hitze und DĂŒrrephasen, sondern auch mehr Starkregen und Hochwasser. Das Wetter wird extremer“, betonte Willingmann. „Gerade im Harz konnten wir 2017 erleben, wie gefĂ€hrlich Starkregenereignisse werden können. Deshalb ist es entscheidend, rechtzeitig zu handeln – durch bauliche Vorsorge, technische Ausstattung und AufklĂ€rung. Als Land unterstĂŒtzen wir unsere Kommunen bei der Finanzierung entsprechender Maßnahmen mit unserem Programm ‚Klima III‘. Im Gegensatz zu anderen verschließen wir nicht die Augen vor dem Klimawandel. Wir wissen: wer heute investiert, schĂŒtzt morgen Menschenleben, Eigentum und Infrastrukturen.“

Mit der Förderung ĂŒber 3,7 Millionen Euro will Ilsenburg gleich mehrere Maßnahmen realisieren. Zum einen ist der Bau eines Umgehungsgerinnes am Suenbach geplant. Der Bach ist bereits als RisikogewĂ€sser eingestuft und fließt durch ein Viertel, in dem sich neben Wohnungen zwei Grundschulen, Gewerbe- und IndustrieflĂ€chen befinden – das Schadpotenzial ist entsprechend groß. Das neue Umgehungsgerinne, also ein zweiter Bachlauf, soll kĂŒnftig verhindern, dass sich Wasser bei Starkregen im dicht bebauten Stadtgebiet aufstaut. DafĂŒr erhĂ€lt die Stadt 3,37 Millionen Euro Förderung bei Gesamtkosten von knapp 3,75 Millionen Euro. Um bei Hochwassergefahr schnell reagieren zu könnten, erhĂ€lt die Stadt zudem 33.900 Euro fĂŒr die Anschaffung einer SandsackfĂŒllmaschine. Weitere 314.900 Euro gibt es fĂŒr die Erarbeitung eines Risikokommunikationskonzepts, mit dem BĂŒrgerinnen und BĂŒrger fĂŒr Hochwasser- und Starkregenrisiken sensibilisiert, die Eigenvorsorge gestĂ€rkt und ĂŒber Maßnahmen im Ernstfall informiert werden sollen.

Dazu erklĂ€rte BĂŒrgermeister Loeffke: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir viel Kraft in den Hochwasserschutz gesteckt, sind aber noch nicht am Ziel. Mit dieser Förderung erfolgt nun ein wichtiger LĂŒckenschluss. Über Ilsenburg hinaus ist es das Signal, dass das Förderprogramm ‚Klima III‘ nun konkret wird.“

Das Umweltministerium Sachsen-Anhalt unterstĂŒtzt Investitionen in den Hochwasserschutz im Harz bereits seit Jahren. Seit 2002 wurden allein im Landkreis Harz rund 35 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert, davon rund 15,6 Millionen Euro seit dem Starkregenereignis 2017. In Ilsenburg und Veckenstedt wurden sieben Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von etwa sechs Millionen Euro umgesetzt – darunter der Neubau mehrerer Deiche und Ufermauern.

Programm „Sachsen-Anhalt KLIMA III“

Mit dem Förderprogramm Sachsen-Anhalt „KLIMA III“ unterstĂŒtzt das Umweltministerium Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Ziel ist es, die Klimaresilienz in StĂ€dten und Gemeinden zu stĂ€rken – insbesondere gegenĂŒber Starkregen, Sturzfluten, Hitze und DĂŒrren. Gefördert werden sowohl Planungs- und Konzeptarbeiten als auch investive Projekte wie bauliche Schutzmaßnahmen, Notfalltechnik oder mobile Hochwasserschutzsysteme. Insgesamt stehen fĂŒr das Programm „Sachsen-Anhalt Klima III“ 35 Millionen Euro aus dem EuropĂ€ischen Fonds fĂŒr regionale Entwicklung (EFRE) zur VerfĂŒgung.

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Quelle: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Foto (c) MWU Sachsen-Anhalt