Universitätsmedizin Magdeburg – Klinikum Cracau bei Pfeiffers / Schneller mobil, kürzer im Krankenhaus

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„Fast Track“-Endoprothetik von Hüfte und Knie jetzt am Klinikum Cracau

Magdeburg. Das Klinikum Cracau der Universitätsmedizin Magdeburg setzt als erstes Haus in der Region auf das moderne Behandlungskonzept der „Fast Track“-Endoprothetik für Hüft- und Kniegelenksoperationen. Die Methode ermöglicht nicht nur eine deutlich schnellere Genesung der Patientinnen und Patienten, sondern steigert auch die Effizienz der Abläufe im Operationssaal und auf den Stationen.

Das „Fast Track“-Konzept (engl. für „beschleunigte Behandlung“) umfasst eine Reihe von ineinandergreifenden Maßnahmen – von der individuellen Vorbereitung („Prähabilitation“) und Aufklärung, über optimierte Narkose- und OP-Techniken, bis hin zur frühzeitigen Mobilisation bereits wenige Stunden nach dem Eingriff. Auf Katheter, Drainagen und übermäßigen Opiateinsatz wird konsequent verzichtet, ebenso auf lange Phasen der „Nüchternheit“ vor dem Eingriff.

Patientinnen und Patienten profitieren mehrfach:

  • sie stehen bereits drei Stunden nach der Operation mit Hilfe von Physiotherapeutinnen und -therapeuten wieder auf,
  • sie können in der Regel zwei bis drei Tage früher entlassen werden als bisher,
  • sie Komplikationsrate sinkt durch die kürzere Liegedauer deutlich.

„Das Wichtigste ist: Unsere Patientinnen und Patienten sind schneller wieder auf den Beinen und können früher in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren – und das bei hoher Sicherheit“, betont Prof. Dr. Niels Follak, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Wir sehen, dass dieser Ansatz von den Betroffenen sehr geschätzt wird.“

Auch für die Klinik ergeben sich klare Vorteile: Durch die standardisierten Abläufe und die verkürzte Behandlungsdauer können mehr Patientinnen und Patienten in vergleichbarer Zeit versorgt werden. „Wir haben in unseren ersten Testläufen sehr positive Erfahrungen gemacht – sowohl die Rückmeldungen der Patientinnen und Patienten als auch die der Mitarbeitenden sind durchweg begeistert“, ergänzt Dr. Tobias Goldbach, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Das „Fast Track“-Programm wird ab sofort an allen Tagen für alle elektiven (geplanten) Hüft- und Kniegelenksendoprothesen im Klinikum Cracau umgesetzt, sofern keine medizinischen Ausschlusskriterien vorliegen.

Hintergrund:

Die durchschnittliche Verweildauer nach einem Hüft- oder Kniegelenkersatz liegt in Deutschland derzeit noch bei fünf bis zehn Tagen. Mit dem „Fast Track“-Verfahren kann diese auf rund vier Tage reduziert werden – ohne Einbußen bei der Behandlungsqualität.

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Foto: Das Team der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Chefarzt Prof. Dr. Nils Follak (fünfter von links) und Oberarzt Dr. Tobias Goldbach (erster von links).

(c) Fotografin: Sarah Kossmann / UMMD