Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) zum 10-Punkte-Plan der Techniker Krankenkasse: „Die Forderungen sind unverschämt“

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Magdeburg. „Die ambulant tätigen Haus- und Fachärzte sind die erste Anlaufstelle für Patienten. In ihren Praxen werden die meisten Gesundheitsbeschwerden behoben. Die Ärzte und Psychotherapeuten in Sachsen-Anhalt stehen für mehr als 17 Millionen Behandlungsfälle im Jahr 2024. Hier den dicken Rotstift ansetzen zu wollen, wäre ein großer Fehler“, kritisiert Dr. Jörg Böhme (Foto), Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA), den 10-Punkte-Plan der Techniker Krankenkasse. In diesem Plan nehmen Forderungen, die die ambulante Versorgung betreffen, eine zentrale Rolle ein.

Die TK möchte unter anderem da sparen, wo die ambulante Versorgung erst Verbesserungen erfahren hat: In der Kinder- und Jugendmedizin werden endlich vollumfänglich erbrachte Leistungen auch vollumfänglich vergütet. Über Terminservicestellen und Hausärzte vermittelte Termine werden im Sinne der Patienten gefördert. Psychotherapeuten werden durch Zuschläge entlastet. Obendrein regt die TK für die bald beginnenden Honorarverhandlungen für 2026 und damit für die Vergütung ärztlicher und psychotherapeutischer Leistungen eine Nullrunde an, „dabei liegt die Anpassung der Vergütung seit Jahren weit unter den berechtigten Erwartungen von Ärzten und Psychotherapeuten“.

„Die Forderungen sind unverschämt“, so Dr. Jörg Böhme. „Wenn diese Forderungen durchgehen, lebt es sich dabei vielleicht für die Krankenkassen ruhiger – aber nicht für die Praxen und schon gar nicht für die Patienten. Die Folge ist denen, die diese Einsparungen fordern, hoffentlich klar: Die Leidtragenden werden die Versicherten sein. Die Praxen werden sich den finanziellen Gegebenheiten anpassen müssen.“

Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt am 13. August 2025

Foto: KVSA-Vorstandsvorsitzender Dr. Jörg Böhme. © KVSA / Rayk Weber