Forscher der Uni Trier erkunden mit einem Nachbau die SeetĂŒchtigkeit der Schiffe, die vor mehr als 2000 Jahren das RĂŒckgrat des Imperium Romanum bildeten. Die „Terra X“-Doku zeigt die Rekonstruktion.
Zwischen FrĂŒhling und Herbst waren im Römischen Reich Tausende Schiffe unterwegs, um Waren und Truppen zu transportieren. Lange ging man davon aus, dass sie vor allem kĂŒstennahe Routen befuhren. Das Team der Bissula kommt zu anderen SchlĂŒssen.
Fast 1800 Jahre im Schlick
Bei der Bissula handelt es sich um den Nachbau eines relativ kleinen Frachters, der 25 Tonnen Zuladung erlaubte. Die gröĂten Frachter der Römer konnten bis zu 1300 Tonnen laden und wurden vor allem fĂŒr den Getreidetransport eingesetzt. Der zentimetergenaue Bau der circa 16 Meter langen und fĂŒnf Meter breiten Bissula war durch den Fund eines Wracks in der Bucht von Laurons möglich. In havarierter Seitenlage hat sich dort der Rumpf eines römischen Frachters fast 1800 Jahre unter Wasser im Schlick erhalten.
Mithilfe des Nachbaus können die Wissenschaftler der Uni und Hochschule Trier erstmals die ManövrierfĂ€higkeit und HochseetĂŒchtigkeit eines römerzeitlichen Schiffes in den GewĂ€ssern erforschen, die auch ihre antiken Vorbilder befuhren. Bei den Forschungen geht es nicht nur um die Eigenschaften des Schiffes, sondern auch um weitere faszinierende Aspekte der römischen Schifffahrt. Welche Routen befuhren die römischen Segler? Wo drohten Untiefen, Strömungen oder anderweitige Gefahren? Wie sah es mit der maritimen Infrastruktur an Land aus, zum Beispiel mit HĂ€fen und LeuchttĂŒrmen?
Neue Fragen zur HistorizitÀt bestimmter Ereignisse
Auf ihren Testfahrten mit der Bissula und mit der Hilfe von Experten in verschiedenen HĂ€fen vor Ort gelingt es Christoph SchĂ€fer und Pascal Warnking, zwei Historikern und Experten fĂŒr antike Seefahrt an der UniversitĂ€t Trier, erstaunliche Einblicke in die antike Schifffahrt zu gewinnen. Dabei stellen sich ganz nebenbei auch neue Fragen zur HistorizitĂ€t bestimmter Ereignisse. So könnte die berĂŒhmte Schlacht von Actium, in der Kleopatra und Marcus Antonius angeblich vor der gegnerischen Flotte unter dem Befehl von Oktavian flohen, ganz anders abgelaufen sein, als es Oktavian, der spĂ€tere Kaiser Augustus, niederschreiben lieĂ.
Die Flotte der CĂ€saren
TV-Erstausstrahlung ZDF am 20. Juli 2025, 19:30 Uhr
Film von Peter Prestel
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