Der in Sachsen und Sachsen-Anhalt ansässige US-Konzern Dow Chemicals schließt Ende 2027 in Schkopau und Böhlen zwei Standorte. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf hunderte Arbeitsplätze, sondern auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region insgesamt. Die Bauindustrie könnte ebenfalls betroffen sein.
Die Gründe für den Rückzug des Unternehmens aus der Region sind vor allem hohe Energiepreise, schleppende Nachfrage sowie schlechte Wettbewerbsbedingungen insgesamt, welche den Konzern dazu veranlassen, die beiden Standorte zu schließen. Die Folgen könnten dabei auch für die Baubranche spürbar werden. So ist Dow ein wichtiger Produzent für viele relevante chemische Baustoffe, wie Bindemittel, Kleb- und Dichtstoffe oder Baustoffadditive. Ein Wegfall könnte Lieferketten unterbrechen und die Verfügbarkeit von chemischen Baumaterialien erschweren.
„Durch den Rückzug von Dow Chemicals aus der Region ist die Politik nun dringend dazu aufgefordert, dass keine Lücken in den Lieferketten entstehen. Ein Wegfall relevanter Chemikalien, welche im Bau eingesetzt werden, kann dazu führen, dass das Bauen insgesamt teurer wird. Es braucht jetzt entsprechende Weichenstellungen, um weitere Abwanderungen zu verhindern und Arbeitsplätze zu sichern“, erklärt Dr. Robert Momberg.
Der Bauindustrieverband Ost e. V. (BIVO) vertritt die Interessen von 260 Bauunternehmen mit 20.000 Beschäftigten in den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Quelle: Bauindustrieverband Ost e. V. am 08. Juli 2025
Foto: Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost (c) BIVO