Festredner und Laudator fĂŒr den Kaiser-Otto-Preis 2025 bekannt gegeben / Festakt zur Preisverleihung am 2. Juli im Dom

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Magdeburg. Jean Asselborn, ehemaliger Außenminister Luxemburgs, hĂ€lt die Festrede bei der Verleihung des diesjĂ€hrigen Kaiser-Otto-Preises an den Pianisten Igor Levit und die Violinistin Lisa Batiashvili. Die Laudatio fĂŒr die beiden Kunstschaffenden wird der deutsche Schauspieler Christian Berkel halten. Die Ehrung erfolgt im Rahmen eines feierlichen Festaktes im Dom St. Mauritius und Katharina am 2. Juli.
 
OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris betont: „Europa ist so vielseitig wie seine Staaten und die Menschen, die hier leben – trotzdem sind wir geeint in gemeinsamen Werten wie Frieden, Toleranz und Demokratie. Doch auch unter Freunden sorgen unterschiedliche Anliegen mitunter fĂŒr Uneinigkeit. Das ist nicht schlimm, im Gegenteil: Es ist eine essentielle Errungenschaft demokratischer Gesellschaften, dass jede kritische Stimme Gehör findet, auch wenn das Gesagte unbequem ist. Jean Asselborn und Christian Berkel tun genau das. Sie geben sich nicht mit dem Status quo ab, sondern zeigen uns, wo wir noch besser werden können, besser werden mĂŒssen. Darum bin ich froh, dass sie als Laudator und Festredner Teil unserer diesjĂ€hrigen Preisverleihung sind.“
 
Festredner

Jean Asselborn wurde 1949 in Luxemburg geboren, ab 2004 bekleidete er das Amt des Ministers fĂŒr auswĂ€rtige und europĂ€ische Angelegenheiten. 2023 endeten 19 ununterbrochene Jahre als Chefdiplomat des Großherzogtums Luxemburg. In dieser Zeit war er in Deutschland ein hĂ€ufig geladener Gast in TV-Talkshows oder Radioprogrammen. Nicht alle wollten seine direkten und kritischen Worte hören, dennoch hat er bewiesen, dass auch die Stimme aus dem zweitkleinsten EU-Land Gewicht haben kann.
 
Als Mitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei Luxemburgs (LSAP) setzte er sich unermĂŒdlich fĂŒr die europĂ€ische Integration und internationale Zusammenarbeit ein. So spielte er eine SchlĂŒsselrolle bei der Schaffung des Schengen-Raums und setzte sich fĂŒr eine gemeinsame europĂ€ische Asylpolitik ein. Das Thema Migration bewegt den Sozialdemokraten, seit er 2015 die Insel Lesbos besucht hat. RegelmĂ€ĂŸig kommen dort Menschen in seeuntĂŒchtigen Booten an, Asselborn berichtete von eingezĂ€unten Kindern und leeren Augen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrung plĂ€dierte er fĂŒr Verantwortung und SolidaritĂ€t anstelle nationaler Interessen, konnte damit aber lĂ€ngst nicht alle EU-Staaten ĂŒberzeugen.
 
FĂŒr sein Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und dem Commandeur de la LĂ©gion d’Honneur Frankreichs.
 
Laudator

Der 1957 in West-Berlin geborene Christian Berkel gehört heute zu den profiliertesten deutschen Schauspielern seiner Generation. Nach einer Schauspielausbildung in Paris und weiteren Studien in London begann er seine Karriere auf TheaterbĂŒhnen in Deutschland und Europa. Ab den 1980er-Jahren etablierte er sich zunehmend auch im Film und Fernsehen.
 
Internationale Bekanntheit erlangte Berkel durch Rollen in Produktionen wie „Der Untergang“, „Trumbo“ und dem Tarantino-Film „Inglourious Basterds“. Seine große Wandelbarkeit macht ihn zu einem gefragten Charakterdarsteller in deutschen und internationalen Produktionen. Im deutschen Fernsehen wurde er insbesondere durch die Titelrolle in der ZDF-Krimireihe „Der Kriminalist“ bekannt. Neben seiner Arbeit als Schauspieler ist er auch als Hörbuchsprecher und Autor aktiv.
 
DarĂŒber hinaus nutzt Berkel seine PopularitĂ€t und PrĂ€senz, um sich öffentlich fĂŒr europĂ€ische Werte wie Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit stark zu machen. Er bezieht aktiv Stellung gegen Nationalismus und Ausgrenzung und unterstĂŒtzt Initiativen, die fĂŒr ein offenes, geeintes Europa eintreten.
 
Kaiser-Otto-Preis

Der Preis ist die höchste Auszeichnung der Ottostadt Magdeburg und wird in der Regel alle zwei Jahre verliehen. Die PreistrĂ€ger und PreistrĂ€gerinnen sind international bedeutende Persönlichkeiten oder juristische Personen, die sich in besonderer Weise um die europĂ€ische VerstĂ€ndigung verdient gemacht haben. Sie setzen sich in Wort und Tat fĂŒr freiheitliche Werte, Frieden, Toleranz und Demokratie ein und tragen dazu bei, den europĂ€ischen Einigungsprozess zu befördern.
 
Im Rahmen der Auszeichnung erhalten sie eine reprĂ€sentative Urkunde und eine individuelle PortrĂ€tmedaille. Dieses Kunstwerk aus Bronze zeigt auf der Vorderseite das jeweilige Relief, die RĂŒckseite ziert das Herrschermonogramm des Namensgebers: Kaiser Otto der Große. Gestaltet wird die Medaille vom Halleschen Bildhauer Prof. Bernd Göbel. Der Kaiser-Otto-Preis ist nicht dotiert.
 
Die Ottostadt erinnert mit der Vergabe des Preises nachdrĂŒcklich an den bedeutenden sĂ€chsischen Ottonen-Herrscher, der von Magdeburg aus im 10. Jahrhundert durch kluge Weltpolitik und Diplomatie ein riesiges Herrschaftsgebiet formierte und den Menschen schließlich Frieden und Wohlstand brachte.
 
FĂŒr die Kulturstiftung Kaiser Otto ist 2025 ein besonderes JubilĂ€umsjahr. Das Kuratorium bestimmt gemeinsam mit dem Stiftungsvorstand und weiteren berufenen Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft alle zwei Jahre den PreistrĂ€ger oder die PreistrĂ€gerin des Kaiser-Otto-Preises. Im Jahr 2025 blickt die Kulturstiftung Kaiser Otto auf die 10. Preisverleihung und den 20. Geburtstag des renommierten Preises. Dieses besondere JubilĂ€um war der Anlass, dass sich das Preiskomitee im Februar dieses Jahres darauf verstĂ€ndigte, zwei Persönlichkeiten fĂŒr den bedeutendsten Preis der Landeshauptstadt Magdeburg zu ernennen.
 
NĂ€here Informationen zur Arbeit der Kulturstiftung sind im Internet unter www.kulturstiftung-kaiser-otto.de verfĂŒgbar.

Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg

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