Jahresbilanz Polizeihubschrauberstaffel: Fast 600 EinsÀtze im Jahr 2024

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Magdeburg/ST. Die Polizeihubschrauberstaffel Sachsen-Anhalt war im vergangenen Jahr 595 Mal im Einsatz und absolvierte dabei insgesamt 780 Flugstunden (Vergleich 2023: 667 EinsĂ€tze mit ebenfalls 780 Flugstunden). Die EinsĂ€tze der Besatzungen konzentrierten sich vor allem auf die Suche nach vermissten Personen. Zum TĂ€tigkeitsbereich gehörten außerdem Großveranstaltungen wie die Fußballeuropameisterschaft in Deutschland, unterstĂŒtzende EinsĂ€tze im Rahmen von kriminalpolizeilichen Ermittlungen sowie die Hilfe bei außergewöhnlichen UnfĂ€llen auf den Autobahnen des Landes. DarĂŒber hinaus war die Polizeihubschrauberstaffel fĂŒr kontinuierliche FlĂŒge zu Trainingszwecken (z. B. SEK und DiensthundfĂŒhrer), die eigene Aus- und Fortbildung sowie fĂŒr PrĂŒfungsflĂŒge in der Luft.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Die Kolleginnen und Kollegen der Polizeihubschrauberstaffel werden zunehmend zu kurzfristigen EinsĂ€tzen gerufen. Mit 335 SoforteinsĂ€tzen waren mehr als die HĂ€lfte aller EinsĂ€tze im vergangenen Jahr ad hoc.

Die Rettung von Menschenleben oder die Festnahme von TatverdĂ€chtigen stehen dabei besonders im Fokus – in diesen Momenten ist jede Sekunde entscheidend. Ich danke der Polizeihubschrauberstaffel herzlich fĂŒr ihren unverzichtbaren Beitrag fĂŒr die Sicherheit der Bevölkerung.“

Im vergangenen Jahr hoben die Polizeihubschrauber 270 Mal ab, um Menschen zu suchen (2023: 370). Dabei waren sie in 32 FĂ€llen direkt erfolgreich, weitere 90 Mal konnte die gesuchte Person zwar nicht vom Hubschrauber selbst, aber durch die anderen eingesetzten PolizeikrĂ€fte gefunden werden.

Auch das gemeinsame Training mit der Bergwacht des Landkreises Harz zahlte sich bei insgesamt drei RettungseinsĂ€tzen aus. Mit der Rettungswinde wurden die Menschen zusammen von Polizei und Bergwacht aus ihrer gefĂ€hrlichen Lage befreit und der weiteren medizinischen Versorgung zugefĂŒhrt.

Beim Winterhochwasser der Helme zum Jahreswechsel 2023/2024 kam der Polizeihubschrauber zum Einsatz, um Ausmaß und Entwicklung des Hochwassers aufzuklĂ€ren und den Einsatzleitern einen aktuellen Überblick ĂŒber die Lage genau zu verschaffen.

Im Jahr 2024 ereigneten sich deutschlandweit zahlreiche WaldbrĂ€nde. Zwei schwere WaldbrĂ€nde trafen zeitgleich auch Sachsen-Anhalt – im Harz und in Oranienbaum. Bei dem Waldbrand in Oranienbaum konnte durch den Polizeihubschrauber das Übergreifen der Flammen auf munitionsbelastetes GelĂ€nde verhindert werden.

FĂŒr das Jahr 2025 plant die Staffel die Beschaffung des Systems „Lifeseeker“, mit dem es möglich ist, Mobiltelefone aus der Luft zu orten. Dies wird die Personensuche kĂŒnftig erheblich effektiver machen. Menschen können schneller gefunden werden, was auch zu einer Reduzierung der Flugstunden fĂŒhren könnte.

Hintergrund:

Bei der Hubschrauberstaffel der Landespolizei Sachsen-Anhalt arbeiten derzeit 18 Bedienstete, die zuvor die Ausbildung oder das Studium zur Polizistin oder zum Polizisten abgeschlossen haben. Eine Hubschrauberbesatzung besteht grundsĂ€tzlich aus einem Piloten, mindestens einem Flugtechniker und einem Systemoperator.

Zur Grundausstattung der Polizeihubschrauber gehören u. a. eine WĂ€rmebildkamera, ein Operatorarbeitsplatz mit Verbindung zum Computernetzwerk der Polizei, eine Bild- und DatenĂŒbertragungsanlage, ein Suchscheinwerfer, Außenlautsprecher, Abseil-/Abgleitsysteme und ein Doppellasthakensystem fĂŒr Lasten mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne. Je nach Einsatzart können die Maschinen zusĂ€tzlich mit einer Rettungswinde, Außenlastschlössern mit optionalen FeuerlöschbehĂ€ltern und Abseilvorrichtungen fĂŒr die Verbringung von KrĂ€ften ausgerĂŒstet werden.

Einen Einblick in die tĂ€gliche Arbeit der Polizeihubschrauberstaffel gibt es u. a. hier: lsaurl.de/HuStPolizei.

Quelle: Ministerium fĂŒr Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt am 14. MĂ€rz 2025

Foto © Polizei Sachsen-Anhalt