Auftaktveranstaltung der Universitätsmedizin Magdeburg und dem Städtischen Klinikum zum gemeinsamen Pflegetag
Magdeburg. Unter dem Leitspruch „Gemeinsam stark – Pflege verbindet“ fand am 30. September 2025 die Auftaktveranstaltung zum 1. Magdeburger Pflegetag auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) statt. Die gemeinsame Initiative der UMMD und des Städtischen Klinikums Magdeburg (KMD) widmete sich der Zukunft und Vielfalt der Pflege – mit einem umfassenden Tagesprogramm, das Fachvorträge, Diskussionen und praxisnahe Impulse vereinte.
Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt eröffnete den Kongress und stellte die große Bedeutung der Pflege in der Gesundheitsversorgung heraus: „Pflege ist weit mehr als eine medizinische Dienstleistung, sie ist Beziehungsarbeit, Zuwendung, Menschlichkeit. Zugleich ist Pflege längst ein hochprofessionelles Berufsfeld, das fundiertes Fachwissen, vielfältige Kompetenzen und ständige Weiterbildung erfordert.“ Sie blickte positiv auf die weitere Professionalisierung des Berufs: Per Gesetz soll es neben der 2027 startenden bundesweiten Pflegeassistenzausbildung auch weniger Bürokratie und mehr Befugnisse für Pflegekräfte geben.
Prof. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg, unterstrich in seinem Grußwort die zentrale Bedeutung der Pflege. Sie sei stets eine unverzichtbare Säule im Gesundheitssystem gewesen und werde sie angesichts der aktuellen Herausforderungen mehr denn je bleiben.
Pflege im Fokus:
Beim 1. Magdeburger Pflegetag standen die großen Fragen zur Zukunft der Pflege im Mittelpunkt. Fachlich fundierte Inhalte wie „Pflege im Fokus: Zahlen, Daten, Fakten – Die Zukunft der Pflege!?“ sowie eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion aus beiden Kliniken ermöglichten den Teilnehmenden tiefgehende Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen – aus Sicht der beruflichen Praxis, der Ausbildung und der politischen Gestaltung.
In den Impulsvorträgen wurde zudem die medizinische Versorgung mit Kunstherzsystemen aus pflegerischer Perspektive beleuchtet. Seit 2014 behandelt die Herz- und Thoraxchirurgie der Universitätsklinik Magdeburg Patientinnen und Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz mithilfe von VAD-Systemen. Diese Pumpen unterstützen die Herzfunktion und gewährleisten die kontinuierliche Versorgung des Körpers mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut. Da in den meisten Fällen die linke Herzkammer betroffen ist, kommt überwiegend ein LVAD zum Einsatz.
Das Programm wurde durch weitere Beiträge zu Telemedizin und digitalem Wandel bereichert. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Heart Failure Nurse, die als zentrale Schnittstelle zwischen Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten fungiert. Durch regelmäßige Fernüberwachung, die Auswertung von Vitaldaten und eine individuelle Beratung ermöglicht sie eine frühzeitige Anpassung der Therapie, stärkt die Therapietreue und fördert das Selbstmanagement der Betroffenen. Auf diese Weise trägt die telemedizinische Betreuung wesentlich zu einer höheren Lebensqualität, weniger Krankenhausaufenthalten und einer besseren Behandlungsqualität bei – gerade vor dem Hintergrund der steigenden Zahl an Menschen mit Herzinsuffizienz.
Der 1. Magdeburger Pflegetag bot eine lebendige Plattform für Dialog, Innovation und berufliche Identifikation. Die gemeinsame Veranstaltung förderte er den Austausch zwischen Pflege, Management und Politik zur Stärkung von Patientensicherheit und Behandlungserfolgen. Diskutiert wurden zentrale Zukunftsthemen wie demografischer Wandel, Fachkräftesituation, Arbeitsbedingungen, Digitalisierung, KI, Autonomie und Finanzierung der Pflege. Ziel war es, Impulse zur Verbesserung der Versorgungsqualität und zur nachhaltigen Stärkung der Pflege zu setzen.
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Foto: Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt eröffnete das Symposium und begrüßte die Gäste.
(c) Fotografin: Sarah Kossmann/ UMMD