Zum Jahreswechsel weniger SARS-CoV-2-PCR-Testungen mit vielen positiven Befunden und mehr Omikron-FĂ€llen

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Die Omikron-Variante breitet sich in Deutschland erwartungsgemĂ€ĂŸ sehr schnell aus und wird schon bald Delta als dominierende Variante ablösen. Bei den fachĂ€rztlichen Laboren wurden in der Silvesterwoche 24 Prozent weniger SARS-CoV-2-PCR-Tests angefordert. „Das ist wohl auch darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass Arztpraxen wie sonst zum Jahreswechsel geschlossen waren. Die Labore haben ihre SARS-CoV-2-PCR-KapazitĂ€ten wie im vergangenen Jahr in dieser Zeit auf hohem Niveau aufrechterhalten“, sagt Dr. Michael MĂŒller. Laut Datenerhebung der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. fĂŒr die KW 52 (27.12.2021–02.01.2022) wurden bei den 181 teilnehmenden Laboren insgesamt 897.803 Tests angefordert (Vorwoche: 1.175.426). Davon wurden mit 196.528 jedoch zwei Prozent mehr SARS-CoV-2-PCR Tests als in der Vorwoche positiv berichtet (KW 51: 192.784). Die Positivrate schnellte somit von 16,4 Prozent in der Vorwoche auf nun 21,9 Prozent.

„Hierbei spielt sicher die verstĂ€rkte Inanspruchnahme von Testungen in nichtĂ€rztlichen Testzentren eine Rolle, sodass die Labore vermehrt zur BestĂ€tigung positiver Schnellteste beauftragt wurden. Zudem werden in den Ferien die prĂ€ventiven Testungen mit der Lolli-PCR-Methode in Kita und Grundschule in manchen BundeslĂ€ndern wie Bayern und NRW nicht durchgefĂŒhrt, was sich ebenfalls auf die Zahl der Testungen auswirkt“, so der Hinweis des 1. Vorsitzenden des ALM e.V. „Im Jahresvergleich wurden 2021 zum Jahreswechsel deutlich mehr SARS-CoV-2-PCR-Tests beauftragt als 2020.“

Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur ist jetzt wichtig

„Weil die Omikron-Variante bekanntermaßen deutlich ansteckender als die bisherigen Varianten ist und sich noch schneller im ganzen Land ausbreitet, ist gerade im jetzigen Verlauf der Pandemie ganz besonders darauf zu achten, dass wir alle weiterhin die Corona-Regeln einhalten“, sagt Prof. Dr. Jan Kramer. Dies gelte fĂŒr alle BĂŒrgerinnen und BĂŒrger, ob ungeimpft oder vollstĂ€ndig geimpft inklusive der Auffrischungs- oder Booster-Impfung gegen SARS-CoV-2.

Zwar scheine Omikron bei Geimpften eher zu milderen VerlĂ€ufen zu fĂŒhren, jedoch erkrankten auch in den Einrichtungen der Kritischen Infrastrukturen – beispielsweise im Rettungsdienst, in den Kliniken und auch in den Laboren – immer mehr Mitarbeitende und fielen dann fĂŒr mehrere Tage aus. „Das kann fĂŒr die Aufrechterhaltung der Arbeit in den fachĂ€rztlichen Laboren, die die Versorgung nicht nur mit SARS-CoV-2-Diagnostik sichern, in der Personalbesetzung problematisch werden“, so der Facharzt fĂŒr Laboratoriumsmedizin.

Bereits vor Weihnachten hatte der Expertenrat der Bundesregierung vor einer extremen Belastung des Gesundheitswesens und der kritischen Infrastruktur gewarnt. „Um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu hoch wird, wird es bei der Bund-LĂ€nder-Runde auf jeden Fall neue BeschlĂŒsse geben“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Sonntag. Unter anderem soll es eine schnelle Entscheidung darĂŒber geben, die QuarantĂ€nefristen bei Corona-Infektionen zu verkĂŒrzen.

Das Credo des ALM e.V. lautet in diesem Sinne schon wĂ€hrend der gesamten Dauer der Pandemie: „Wir mĂŒssen uns alle konsequent an die wichtigen Grundregeln zur Infektionsvermeidung halten: Kontakte reduzieren, Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen, LĂŒften in InnenrĂ€umen und die Corona-Warn-App nutzen. Und impfen und boostern“, betont der 1. Vorsitzende Dr. Michael MĂŒller. „Damit schĂŒtzen wir nicht nur uns und andere, sondern tragen auch zum Schutz der wichtigen Infrastrukturen wie Feuerwehr, Polizei, Grundversorgung der Bevölkerung mit Wasser und Energie bei und entlasten darĂŒber hinaus das seit fast zwei Jahren unter Dauerbelastung arbeitende Gesundheitssystem.“

Quelle ALM e.V.

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