Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft fĂŒr das Klinikum Magdeburg

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Zertifikat fĂŒr das Pankreaskarzinomzentrum

Von Kathleen Radunsky-Neumann

Die BauchspeicheldrĂŒse ist ein lebenswichtiges Organ und erledigt wichtige Aufgaben fĂŒr den menschlichen Organismus. JĂ€hrlich erkranken in Deutschland rund 19.500 Menschen an BauchspeicheldrĂŒsenkrebs. Diese bösartigen und aggressiven Tumoren verursachen typischerweise erst spĂ€t Beschwerden und bleiben somit lange Zeit unentdeckt. Nur durch die operative Therapie können Heilung oder die VerlĂ€ngerung der Lebenserwartung erreicht werden.

„Das Besondere im Klinikum Magdeburg ist, dass wir diese Operation sehr hĂ€ufig durchfĂŒhren“, sagt Prof. Dr. Karsten Ridwelski, Chefarzt der Klinik fĂŒr Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Magdeburg, und zielt damit auf die Erfahrung seiner Ärzte ab. Überwiegend werden diese Operationen am Klinikum Magdeburg sogar minimalinvasiv mit dem da-Vinci-Roboter durchgefĂŒhrt. „Wir sind sehr sorgfĂ€ltig und können die Tumoren absolut entfernen“, sagt er. Der Vorteil der minimalinvasiven Eingriffe: die schnelle und nahezu schmerzfreie postoperative Erholung, ein kĂŒrzerer stationĂ€rer Aufenthalt im Krankenhaus sowie das gute kosmetische Ergebnis.

Um Patienten mit BauchspeicheldrĂŒsenkrebs optimal zu versorgen, kommen im Pankreaskrebszentrum am Klinikum Magdeburg alle etablierten sowie neue und innovative Therapieverfahren zum Einsatz. In der operativen Entfernung, der medikamentösen Therapie sowie in der Chemotherapie besteht am Standort in Olvenstedt eine hohe Expertise. Das beweist nun auch das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). In Sachsen-Anhalt gibt es insgesamt drei solcher zertifizierten Pankreaskrebszentren, die die QualitĂ€tskriterien der DKG erfĂŒllen.

Sich an solchen Zertifizierungen zu orientieren, macht fĂŒr Patienten sehr viel Sinn. Eine Operation an der BauchspeicheldrĂŒse ist ein sehr großer, komplizierter und somit komplikationstrĂ€chtiger Eingriff. Ein Grund dafĂŒr ist die recht versteckte Lage der BauchspeicheldrĂŒse zwischen Zwölffingerdarm, Magen und Milz. Deshalb ist es wichtig, erfahrene Mediziner zu haben, die reichlich Erfahrung mit solchen Eingriffen haben.

Im Pankreaskrebszentrum am Klinikum Magdeburg verfĂŒgen die Allgemein- und Viszeralchirurgen ĂŒber diese Erfahrung. Nicht nur das. Das interdisziplinĂ€re Team dieses Organzentrums – bestehend aus Chirurgen, ErnĂ€hrungsexperten, Gastroenterologen, Onkologen, Pathologen, Radiologen, Psychoonkologen und Sozialarbeiter, Palliativmediziner und Schmerztherapeuten des Klinikums Magdeburg sowie der externen Kooperationspartner – weist eine hohe Expertise auf diesem Gebiet aus. Die BauchspeicheldrĂŒse produziert Verdauungsenzyme sowie Hormone, darunter das fĂŒr die Regulation des Blutzuckerspiegels wichtige Insulin. HĂ€ufig berichten Patienten ĂŒber Symptome wie Schmerzen in Oberbauch und RĂŒcken, Gelbsucht (Ikterus), Abgeschlagenheit, oder ungewolltem Gewichtsverlust.
Auch eine neu aufgetretene Zuckererkrankung kann hinweisend auf das Vorliegen eines Pankreaskarzinoms sein.

Weil die BauchspeicheldrĂŒse fĂŒr das Verdauungssystem so wichtig ist, ist im Nachgang einer Operation die ErnĂ€hrung ein wesentliches Thema. Bei Patienten, bei denen ein Teil oder sogar die ganze BauchspeicheldrĂŒse entfernt werden musste, kann es demnach zu einer FunktionseinschrĂ€nkung der BauchspeicheldrĂŒsenfunktion kommen. Diese MangelzustĂ€nde sollten mit entsprechenden Medikamenten und einer angepassten ErnĂ€hrung ausgeglichen werden. „Zur Beratung und bei speziellen Fragen stehen unseren Patienten deshalb unser ErnĂ€hrungsteam sowie die Diabetologen im Klinikum Magdeburg zur Seite“, lobt Prof. Dr. Karsten Ridwelski die interdisziplinĂ€re Arbeit im
zertifizierten Pankreaskrebszentrum. Und: „Wir wollen unseren Patienten die Hand reichen und sie soweit es uns möglich ist, in dieser schwierigen Situation unterstĂŒtzen.“

Foto: Im Pankreaskrebszentrum am Klinikum Magdeburg spielt die enge und interdisziplinÀre Zusammenarbeitaller
Fachdisziplinen Rolle. Beim Thema BauchspeicheldrĂŒse gehört dazu auch die enge Kooperation mit der Selbsthilfegruppe dem Arbeitskreis der Pankreatektomierten. Hier im Bild (von links): Prof. Dr. Karsten Ridwelski, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Franziska Kirchner vom Sozialdienst, Dr. Thomas Gottstein,
Chefarzt der Klinik fĂŒr Gastroenterologie, sowie Lutz Otto, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe. (c) Klinikum Magdeburg / Kathleen Radunsky-Neumann