Das Hochwasser 2013 hat in dramatischer Weise auch die Stadt Bernburg (Saale) getroffen. Das Wasser der Saale überflutete die Talstadt. Nach dem Hochwasser stand fest: Auch in Bernburg besteht Handlungsbedarf. Am heutigen Freitag hat sich Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) in Bernburg über die umfangreichen Bauarbeiten für einen besseren Schutz der Stadt informiert. 12,5 Millionen Euro hat das Umweltministerium unter anderem aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) für die Maßnahmen bereitgestellt, die inzwischen weit fortgeschritten sind.
„In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels müssen wir auch bei uns in Sachsen-Anhalt mit häufiger vorkommenden Extremwettern wie Starkregen rechnen. Städte wie Bernburg müssen entsprechend gegen Hochwasser gerüstet sein“, betonte Willingmann. „Auch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen haben Investitionen in den Hochwasserschutz für uns Priorität. Deshalb unterstützen wir auch die umfangreichen Baumaßnahmen hier in Bernburg, die wesentlich dazu beitragen, die Stadt zukunftsfest aufzustellen.“
In vier Bauabschnitten soll ein Hochwasserschutzring um die Bernburger Talstadt errichtet werden. Der erste Bauabschnitt wurde bereits im Dezember 2024 fertiggestellt. Am zweiten und dritten Abschnitt wird derzeit gebaut. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2026 geplant. Der vierte und letzte Bauabschnitt ist für das Jahr 2027 vorgesehen.
„Die Stadt steuert in diesem Fall die Planung und Umsetzung des Projektes selbst; der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt steht ihr beratend zur Seite“, erklärte LHW-Direktorin Martina Große-Sudhues. Der entsprechende Vertrag zwischen dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft und der Stadt Bernburg wurde im Jahr 2019 geschlossen.
Bei der Bauausführung wird im Wesentlichen auf Spund- und Stahlbetonwände gesetzt. Allein im zweiten und dritten Bauabschnitt werden rund 5.000 m² Spundwände eingebracht und rund 800 m³ Stahlbeton verbaut. Zudem wurden die bereits vorhandenen Stützmauern durch Glaselemente ertüchtigt. Die Anlagen werden außerdem durch mobile Elemente ergänzt. Für die notwendige Entnahme von Bäumen wird es Ersatzpflanzungen geben, um auch der Natur ihren Raum zu geben.
Bernburgs Oberbürgermeisterin Dr. Silvia Ristow erklärte: „Die Stadt Bernburg (Saale) hat mit den vielen Hochwasserereignissen in der Vergangenheit viele Erfahrungen, verbunden mit bedrückenden persönlichen Schicksalen sammeln müssen. Daher sind wir hocherfreut über das gemeinsame Projekt „Hochwasserschutz für die Talstadt“ und waren gern bereit, das Angebot des Landesbetriebes, die Federführung vor Ort für die Ausführung anzunehmen. Wir danken für dieses Vertrauen und zeigen dem Land mit den erzielten Ergebnissen: Der LHW und die Stadt Bernburg (Saale) sind ein gutes und inzwischen eingespieltes Team. Den Wettergott bitten wir allerdings, noch lange keinen Praxistest einzufordern.“
Der verbesserte Hochwasserschutz der Talstadt Bernburg ist Teil der Landesstrategie „Stabil im Klimawandel“. Für die Umsetzung der Hochwasserschutzkonzeption wurden im Salzlandkreis in den Jahren 2002 bis 2024 rund 179 Millionen Euro investiert.
Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 27. Juni 2025