Russland rückt vor. Doch der Vormarsch ist langsam und teuer. Das sagt der Militärexperte Nico Lange.
Hunderttausende Verluste für wenige Orte. Städte wie Siwersk oder Pokrowsk ändern die strategische Lage kaum. Wäre der Vormarsch entscheidend, wäre Kiew längst gefallen. Die Ukraine hält stand. Bei Kupjansk startete sie sogar einen Gegenangriff. Russland musste sich hinter den Fluss Oskil zurückziehen. Von einem Zusammenbruch kann keine Rede sein.
Lange sieht keinen militärischen Sieg für Moskau. Wladimir Putin setze auf Politik, nicht auf das Schlachtfeld. Gespräche, etwa angestoßen von Emmanuel Macron, bewertet Lange nüchtern. Ohne Stärke werde der Kreml nicht reagieren. Stärke heißt mehr Waffen, mehr Geld, mehr Druck. Vor allem finanziell. Die Schattenflotte und russische Geldströme seien Hebel.
Europa stehe vor einer Entscheidung. Es müsse selbst Verantwortung für Sicherheit übernehmen. Nicht warten auf die USA oder Donald Trump. Die Ukraine kann durchhalten. Aber nur, wenn Europa seinen Kurs ändert. Sonst dreht sich der Krieg weiter im Kreis.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 24. Dezember 2025
