Wladimir Putin zeigt sich öffentlich gesprächsbereit – doch laut ukrainischen Beobachtern ist sein Angebot an Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts als ein „totales Täuschungsmanöver“. Der Vorschlag, Selenskyj solle zu Verhandlungen nach Moskau reisen, wird in der Ukraine als gezielte Demütigung und PR-Aktion gewertet. Ein echtes Interesse an Frieden? Fehlanzeige.
Gleichzeitig wird eine neue Propagandataktik bekannt: Russische Truppen sollen in ukrainischen Städten wie Kupjansk in Zivilkleidung eindringen, Flaggen hissen und symbolträchtige Videos drehen – um eine angebliche Kontrolle über Gebiete zu suggerieren, die militärisch gar nicht eingenommen wurden. „In Wirklichkeit“, so sagen ukrainische Militärkreise, sei das reine Inszenierung.
Noch brisanter: Auf einer Karte, die bei einem Briefing des russischen Generalstabschefs gezeigt wurde, waren neben den bereits annektierten Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk auch die Provinzen Mykolajiw und Odessa farblich markiert – ein klarer Hinweis auf weitergehende Gebietsansprüche Russlands. „Es gibt jetzt sogar den Verdacht“, dass Putin die Ukraine komplett vom Schwarzen Meer abschneiden will.
WELT-Korrespondent Christoph Wanner berichtet aus der Ukraine.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 04. September 2025
