Die militärische und politische Lage der Ukraine spitzt sich weiter zu. Im Mittelpunkt steht der umstrittene 28-Punkte-Friedensplan der USA, der weitreichende Gebietsabtretungen an Russland vorsieht. Nach Darstellung des WELT-Korrespondenten Christoph Wanner aus Kiew verlangen die Russen die vollständige Kontrolle über den Donbas – rund 6000 Quadratkilometer, die sie bislang nicht halten. Im Gegenzug seien lediglich rund 2000 Quadratkilometer in Regionen wie Charkiw, Mykolajiw oder Sumi zur Rückgabe vorgesehen.
Diese deutliche Schieflage könne Präsident Wolodymyr Selenskyj politisch kaum vermitteln und birgt erhebliches innenpolitisches Konfliktpotenzial. Gleichzeitig gerät die Ukraine auch militärisch zunehmend unter Druck: In mehreren Frontabschnitten – von Kupjansk über Kostjantyniwka und Pokrowsk bis in den Süden bei Huljajpole – melden die Russen Geländegewinne. Die schwierige Lage schwächt die Verhandlungsposition Kiews zusätzlich und erhöht den Druck auf Selenskyj, noch bevor endgültige Entscheidungen über den US-Plan fallen.
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Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 22. November 2025