Terra X: Welten-Saga – Die SchĂ€tze des Nahen Ostens (ZDF 19:30 – 20:15 Uhr)

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Im Nahen Osten sucht Christopher Clark die GeburtsstĂ€tten uralter Mythen und Religionen auf, die die Weltgeschichte bis heute prĂ€gen. Von Ägypten ĂŒber den Sinai zu den heiligen StĂ€tten Jerusalems bis zum Toten Meer.

Seine Reise fĂŒhrt vom Ă€gyptischen Pharaonenreich am Nil ĂŒber das christliche Katharinenkloster auf dem Sinai zu den heiligen StĂ€tten Jerusalems, weiter zur Metropole Tel Aviv und schließlich zum Toten Meer und der antiken Festung Masada.

Wiege der Zivilisation

ZunĂ€chst schaut sich Christopher Clark in den gewaltigen Ruinen von Karnak in Ă„gypten um. Das UNESCO-Weltkulturerbe steht stellvertretend fĂŒr die Wiege der Zivilisation, fĂŒr die Entwicklung von Schrift, Verwaltung, einer komplexen Gesellschaft und kulturellen Höchstleistungen und hat auf Europa ausgestrahlt.

Am Fuß des Sinai liegt eines der Ă€ltesten Klöster der Christenheit, das Katharinenkloster. Der Überlieferung nach wurde es genau an der Stelle errichtet, an der Moses Gott in der Erscheinung eines brennenden Dornbusches begegnete. Seit Jahrhunderten ein Ort christlicher Einkehr und Askese.

Junge Metropole und uraltes Zentrum

Ganz anders die junge Metropole Tel Aviv: In den 1930er-Jahren begannen vor allem jĂŒdische Architekten, die am Bauhaus im sĂ€chsischen Dessau ausgebildet wurden, das Gesicht der neuen Stadt zu prĂ€gen. So kam es dazu, dass Tel Aviv heute mehr GebĂ€ude im Bauhausstil besitzt als jede andere Stadt der Welt und das architektonische Ensemble, auch „Weiße Stadt“ genannt, heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zĂ€hlt.

Jerusalem ist das uralte Zentrum dreier Religionen. Der Tempelberg, die große Esplanade oberhalb der Klagemauer mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee, ist immer wieder Schauplatz gewalttĂ€tiger Auseinandersetzungen zwischen Juden und Muslimen. Aber auch christliche Konfessionen, die sich die heiligste StĂ€tte der Christenheit, die Grabeskirche teilen, geraten bis heute immer wieder in Streit. Deshalb bestellten sie schon vor vielen Jahrhunderten muslimische Familien zu SchlĂŒsselverwaltern des Jesus-Grabes. Daran hat sich bis heute nichts geĂ€ndert, wie Christopher Clark vor Ort feststellen kann.

Totes Meer in Gefahr

Ein ganz anderer Krisenherd liegt 100 Kilometer sĂŒdöstlich von Jerusalem: Das Tote Meer ist in akuter Gefahr. Denn der Binnensee, dessen Ufer den tiefsten zugĂ€nglichen Punkt auf der ErdoberflĂ€che markiert und einen zehnmal höheren Salzgehalt als die Ozeane besitzt, trocknet aus.

Oberhalb des Toten Meeres auf einem Hochplateau thront die antike Festung Masada, die vom jĂŒdischen König Herodes als luxuriöse Residenz errichtet wurde. Im Krieg zwischen Rom und JudĂ€a wurde sie zum letzten Zufluchtsort von rund 1000 Menschen. Als klar wurde, dass die Festung bald fallen wĂŒrde, begingen sie Massenselbstmord. Deshalb ist Masada bis heute ein symbolisch aufgeladener Ort fĂŒr das SelbstverstĂ€ndnis des modernen Staates Israel.

Doku: 01.10.2023 :UT
Video verfĂŒgbar bis 30.08.2033