Strukturwandel-Förderung macht es möglich: Fast 7 Millionen Euro für Umbau eines alten Bahnhofs in ein Medizinisches Versorgungszentrum

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Elsteraue. Mit rund sieben Millionen Euro fördern Land und Bund das Strukturwandel-Projekt eines kommunalen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) für die Gemeinde Elsteraue (Burgenlandkreis). Es entsteht im Ortsteil Reuden im sanierungsbedürftigen Gebäude des ehemaligen Bahnhofs. Auf Initiative der Gemeinde werden auf drei Etagen mit einer Gesamtfläche von etwa 400 Quadratmetern drei Arztpraxen errichtet, ergänzt um eine Apotheke im Erdgeschoss. Bei der Sanierung wird mit dem Einbau eines Fahrstuhls auch auf die Barrierefreiheit geachtet. An die ehemalige Verladerampe wird ein Gebäude für den Rettungsdienst und einen Gemeindenotfallsanitäter angebaut. Neben einem Telenotarzt werden weitere telemedizinische Dienste wie Online-Terminvereinbarung, Video-Sprechstunden, Online-Rezeptbestellung sowie Online-Dokumentation von Gesundheitsdaten etabliert.

Petra Grimm-Benne (Foto), Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung: „Der Strukturwandel in den Braunkohlerevieren bedeutet nicht nur wirtschaftliche Neuausrichtung, sondern er bietet auch die Chance, die Lebensqualität nachhaltig zu stärken. Eine wohnortnahe, moderne medizinische Versorgung gehört untrennbar dazu. Das neue MVZ leistet Pionierarbeit in Sachsen-Anhalt, da es das erste in kommunaler Trägerschaft ist. Es wird Versorgungslücken schließen, Fachkräfte binden und Patientinnen und Patienten eine verlässliche Anlaufstelle bieten.“

Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises: „Der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung und der damit einhergehende Strukturwandel bietet uns die Möglichkeit, trotz der schwierigen Haushaltslage investieren zu können. Und das tun wir in Bildungsprojekte, in industrienahe Infrastruktur auch in eine Wasserstoffpipeline und wie hier in Reuden in die Daseinsversorge. Das zukünftige Ärztehaus wird hoffentlich die immer größer werdende Lücke in der Ärzteversorgung vor allem im Ländlichen wie der Gemeinde Elsteraue schließen.“

Mark Fischer, Bürgermeister der Gemeinde Elsteraue: „Unsere Gemeinde ist unmittelbar vom Kohleausstieg betroffen. Hier gilt es neben der Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze auch die sozialen Strukturen, die Daseinsvorsorge zu stärken. Mit einem medizinischen Versorgungszentrum möchten wir der ärztlichen Unterdeckung entgegenwirken und so dazu beizutragen, die medizinische Versorgung unserer Einwohner zu sichern. Dies ist ein Beitrag zur Steigerung der Attraktivität unserer Region.“ 

Hintergrund:

Mit dem Programm Sachsen-Anhalt REVIER 2038 wird der Strukturwandel in Sachsen-Anhalt, speziell im Burgenlandkreis, in der kreisfreien Stadt Halle, im Landkreis Mansfeld-Südharz, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie im Saalekreis unterstützt. Finanziert wird dieses Programm aus Mitteln des Bundes und zum Teil aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt. Das Förderprogramm verfolgt das Ziel, den durch den Ausstieg aus der Verstromung von Braunkohle bedingten Strukturwandel in den betroffenen Regionen Sachsen-Anhalts zu bewältigen.

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Text/Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt am 11. Dezember 2025