Stadtarchiv erhält EU-Förderung für Projekt „Magdeburger-Spuren.de goes Europe“

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Die Spurensuche geht weiter / 80.000 € EFRE-Fördermittel

Magdeburg. Das Stadtarchiv hat als erste Kultureinrichtung der Landeshauptstadt einen Zuwendungsbescheid über finanzielle Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhalten. Damit kann das auch in der überregionalen Presse beachtete Projekt „Magdeburger Spuren“ fortgesetzt werden.

Mit der Suche nach „Magdeburger Spuren“ überwindet das Stadtarchiv Schritt für Schritt die durch die Kriegsverluste im Dreißigjährigen Krieg und dann nochmals im Zweiten Weltkrieg erlittene Amnesie des kulturellen Gedächtnisses der Ottostadt. Magdeburgs reiche Vergangenheit kann wiederentdeckt werden über die systematische Erschließung von authentischen Fundstücken in den Archiven Europas.

In der Pilotphase von 2018 bis 2020 konnten mit einer Förderung des Landes aus dem Programm Sachsen-Anhalt DIGITAL/ Cultural Heritage fast 800 Dokumente mit mehr als 3.200 digitalen Aufnahmen aus 6 europäischen Archiven in einem virtuellen Lesesaal im Internet niedrigschwellig verfügbar gemacht werden. Die Erwartungen wurden an vielen Stellen übertroffen. Für die Magdeburger Stadtgeschichte herausragende Einzeldokumente, darunter als Neuentdeckungen die beiden ältesten Schreiben des Magdeburger Gelehrten und Bürgermeisters Otto von Guericke (1602–1686), sind für eine breitere Öffentlichkeit als Schaufensterstücke aufbereitet (derzeit 22 Präsentationen).

Dank der nun zugesagten Mittel in Höhe von ca. 80.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des REACT-EU-Ansatzes können die Arbeiten fortgesetzt und im Laufe der nächsten Monate weitere Fundstücke zugänglich gemacht werden. PD Dr. Christoph Volkmar, Leiter des Stadtarchivs, zeigt sich hoch erfreut: „Zahlreiche Magdeburger*innen und viele Partner*innen aus der Scientific Community haben unser Projekt unterstützt und nach dessen Fortsetzung gefragt. Nun freue ich mich, Ihnen antworten zu können: Die Spurensuche geht weiter!“

Unter www.magdeburger-spuren.de können alle die Fortschritte verfolgen. Die Homepage wird regelmäßig aktualisiert. Darüber hinaus werden die Beteiligungsmöglichkeiten auf der Website u. a. durch einen Blog optimiert, in dem regelmäßig über Neufunde und Projektpartner berichtet werden soll.

Auch andere Kultureinrichtungen der Landeshauptstadt Magdeburg hoffen auf die baldige Bewilligung ihrer Förderanträge im Rahmen des genannten Programms. Dazu gehören das Kulturhistorische Museum/ Museum für Naturkunde, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, das Technikmuseum, die Stadtbibliothek und das Telemann-Zentrum sowie die Eigenbetriebe Theater, Puppentheater und Konservatorium. Die Anträge aus den städtischen Kultureinrichtungen belaufen sich auf ein Fördervolumen von insgesamt mehr als 1,6 Millionen Euro. Daumen drücken ist erlaubt.

Foto: Magdeburger Spuren: Filz und Schulden in den besseren Kreisen (Copyright: Landeshauptstadt Magdeburg)