Die Artenvielfalt geht seit Jahren weltweit zurück. Deshalb hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2012 den Aufbau des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) unterstützt, das sich dem Ziel verschrieben hat, Grundlagen für einen nachhaltigeren Umgang mit der Biodiversität zu entwickeln. Nach dem Ende der 13-jährigen Förderung werden die Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen gemeinsam mit dem Bund die langfristige Finanzierung übernehmen und damit die Zukunft des international renommierten Zentrums mit seinen Standorten in Halle, Jena und Leipzig absichern.
„iDiv steht für exzellente Forschung auf internationalem Spitzenniveau. Umso wichtiger ist es, dass dieser Forschungsleuchtturm in Mitteldeutschland erhalten bleibt und weiterhin mit seinen Arbeiten zum Erhalt der Biodiversität beiträgt“, betonte Wissenschafts-Staatssekretär Thomas Wünsch (Foto) anlässlich der heutigen Festveranstaltung an der Martin-Luther-Universität in Halle. „iDiv ist auch für den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt ein großer Gewinn. Deshalb bin ich froh, dass es gelungen ist, gemeinsam mit dem Bund und den Ländern eine dauerhafte Finanzierungsgrundlage für das iDiv zu schaffen.“
Künftig wird das Forschungszentrum aus den Haushalten der drei beteiligten Länder sowie aus den Grundbudgets der Universitäten Halle-Wittenberg, Leipzig und Jena finanziert. Jedes Land stellt dafür jährlich rund zwei Millionen Euro bereit, die beteiligten Universitäten steuern aus ihren Grundbudgets jeweils 1,5 Millionen Euro bei. Weitere zwei Millionen Euro Bundesmittel kommen über das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Damit verfügt iDiv vorerst über ein Grundbudget von 12,5 Millionen Euro pro Jahr. Thomas Wünsch erwartet, dass der Bund seine Mittel perspektivisch noch weiter aufstockt. „Biodiversitätsforschung ist auch eine nationale Aufgabe“, so der Staatssekretär. „Insofern gehe ich nicht davon aus, dass hier bereits das letzte Wort gesprochen wurde.“
Mit mehr als 290 Mitarbeitenden aus über 40 Nationen und einem internationalen Forschungsnetzwerk hat sich iDiv seit 2012 zu einem weltweit sichtbaren Leuchtturm entwickelt. In den vergangenen 13 Jahren wurden Grundlagen für evidenzbasierte Politik und Praxis geschaffen – von der Analyse globaler Biodiversitätstrends bis hin zu Empfehlungen für die europäische Agrarpolitik. Besonders hervorzuheben sind die wissenschaftlichen Beiträge von iDiv zu internationalen Gutachtergremien der Vereinten Nationen (IPBES) und der EU, die den weltweiten Schutz von Arten und Ökosystemen entscheidend beeinflusst haben. Zu den Erfolgen zählen auch die Entwicklung globaler Datenbanken zur Artenvielfalt, die Erforschung von Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Biodiversität sowie wegweisende Studien zur Bedeutung von Ökosystemleistungen für Gesellschaft und Wirtschaft.
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Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 26. September 2025