Staatssekretär Wünsch: „UNESCO-Gütesiegel ist Ritterschlag für länderübergreifenden Naturschutz“

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Naturschutz kann auch Spaß machen: Im Beisein von Staatssekretär Thomas Wünsch und Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer ist heute das dreitägige Drömlingsfest im niedersächsischen Brome eröffnet worden. Noch bis zum Sonntag dreht sich hier alles ums Biosphärenreservat – von der Ernennung neuer Junior-Ranger und Tipps zum Nistkastenbau über ein Rendez-vous mit Uhu Locke bis hin zu Tierstimmen-Rätsel und Gesundheitswandern. Zudem präsentieren sich Vereine, Verbände und Unternehmen aus der Drömlings-Region mit Workshops und regionalen Produkten; abgerundet wird das Fest von einem bunten Bühnenprogramm.

Besonderes Highlight zur Eröffnung: die Übergabe der Urkunde zur UNESCO-Anerkennung des länderübergreifenden Biosphärenreservats Drömling. Nachdem der Internationale Koordinierungsrat des Programms „Man and the Biosphere“ (MAB) Mitte Juni 2023 in Paris die positive Entscheidung verkündet hatte, überreichte der Vorsitzende des deutschen MAB-Komitees, Dr. Stefan Lütkes, die Urkunde am heutigen Freitag an den Leiter des UNESCO-Biosphärenreservates, Fred Braumann.

Wünsch sagte: „Die Anerkennung durch die UNESCO ist der Ritterschlag für unsere erheblichen, länderübergreifenden Anstrengungen zum Naturschutz im Drömling. Die nachhaltige Entwicklung dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft erhält durch das UNESCO-Gütesiegel einen zusätzlichen Impuls. Im Drömling sollen Klima- und Naturschutz künftig noch stärker mit nachhaltiger Wirtschaft, regionaler Identität und Bildung verbunden werden. Das darf gern gefeiert werden.“

Biosphärenreservate dienen dem Naturschutz und sind darüber hinaus Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Das „UNESCO Biosphärenreservat Drömling“ umfasst eine Fläche von 45.220 Hektar; davon liegen rund drei Viertel (34.070 Hektar) in Sachsen-Anhalt und etwa ein Viertel (11.150 Hektar) im benachbarten Niedersachsen.

Der Drömling ist geprägt von ausgedehnten Grünlandflächen, Feuchtwäldern sowie einem engen Netz von Gräben mit einer Gesamtlänge von rund 2.200 Kilometern. Etwa 16.800 Hektar werden von Niedermooren und Anmooren eingenommen. In der vielfältigen Landschaft finden sich auf engstem Raum seltene Pflanzen- und Tierarten wie Fischotter, Seeadler oder Schilfrohrsänger. Auch Biber, Laub- und Moorfrosch sowie die Libellenart Große Moosjungfer haben hier Rückzugsorte.

Für die länderübergreifende Entwicklung des „UNESCO-Biosphärenreservates Drömling“ ist die Reservatsverwaltung in Oebisfelde (Landkreis Börde) zuständig. Sie wird personell und finanziell gestärkt, um Aufgaben wie Gebietsbetreuung, Umweltbildung, Beratung und Regionalentwicklung auch für die niedersächsischen Flächen zu übernehmen.

Das inzwischen dritte Drömlingsfest wird von den Umweltministerien aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie dem Biosphärenreservat unterstützt. Die Premiere fand 2019 am Schloss Kunrau (Altmarkkreis Salzwedel) statt; die zweite Auflage dann 2021/22 auf dem Burggelände Oebisfelde.

Quelle/Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt

Foto: Thomas Wünsch © MWU/Harald Krieg