Haldensleben rüstet sich gegen den fortschreitenden Klimawandel. Angesichts immer häufiger auftretender Hitzewellen will die Stadt einen Hitzeaktionsplan erarbeiten. Finanzielle Unterstützung erhält sie hierfür aus dem Umweltministerium. Am Mittwoch hat Staatssekretär Thomas Wünsch einen entsprechenden Bescheid über 133.000 Euro an Haldenslebens Bürgermeister Bernhard Hieber überreicht. Das Geld kommt aus dem vom Umweltministerium aufgelegten Programm „Sachsen-Anhalt Klima III“. Inklusive des 10-prozentigen Eigenanteils will die Kommune insgesamt gut 147.000 Euro zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels investieren.
„Wir dürfen die Augen vor dem fortschreitenden Klimawandel auch bei uns in Sachsen-Anhalt nicht verschließen“, betonte Wünsch. „Hitzewellen sind keine ferne Zukunftsprognose, sondern heute schon bei uns im Land Realität. Häufigere und intensivere Hitzetage belasten nicht nur unsere Städte, sondern ganz konkret die Menschen, die hier leben. Hitze macht vor allem alten Menschen zu schaffen. Aber auch Schwangere, Kinder und Menschen, die draußen arbeiten, leiden unter Hitze. Es hilft nicht zu sagen: ‚Früher war es auch warm, da sind die Menschen in den Schatten gegangen.‘ Wir müssen in den Kommunen verstärkt in den Hitzeschutz investieren. Ich freue mich, dass die Stadt Haldensleben hier mit gutem Beispiel vorangeht.“
Bereits seit 2019 gibt es in Haldensleben ein Integriertes Klimaschutzkonzept, die Stadt hat zudem einen Klimaschutzmanager eingestellt. Mit dem Hitzeaktionsplan verfolgt die Kreisstadt nun das Ziel, ein umfassendes Anpassungskonzept vorzulegen, das nicht nur kurzfristige Maßnahmen wie Verschattung und Gebäudekühlung umfasst, sondern auch langfristige Strategien in der Stadtplanung wie die Sicherung von Frischluftschneisen verankert. Dazu erklärte Bürgermeister Bernhard Hieber: „Unsere Stadt ist gerne Vorreiter, wenn es um die Anpassung an den Klimaschutz geht. Doch das wichtigste und zugleich eine langfristige Aufgabe dabei ist es, auch unsere Bürger auf diesem Weg mit zu nehmen und zu informieren. Dazu gehört auch der Hitzeaktionsplan. Aufgrund der schwierigen Finanzlage unserer Kommune ist es natürlich von gesetzgebender Seite unabdingbar, dass die benötigten Finanzmittel weiterhin durch eine entsprechende Förderkulisse zur Verfügung gestellt werden. Aus eigener Kraft kann unser städtischer Haushalt die notwendigen, vielfältigen Klimaschutzmaßnahmen nicht mehr stemmen.“
35 Millionen Euro für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel
Über das Programm „Sachsen-Anhalt Klima III“ stellt das Umweltministerium in zwei Förderrunden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) insgesamt 35 Millionen Euro für Investitionen von Kommunen in Starkregenmanagement und Klimaresilienz bereit. Dazu gehören unter anderem die Erstellung von Hitzeaktionsplänen, die Entsiegelung und Begrünung öffentlicher Flächen, Neupflanzungen mit klimaangepassten Strauch- und Baumarten oder Investitionen in mobilen Hochwasserschutz oder Wasserrückhaltebecken und -speicher.
Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 23. Juli 2025