Spielplatz Haydnplatz bekommt eine Bouleanlage

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Französisches Flair in der Alten Neustadt / SFM investiert 35.000 Euro

Magdeburg. Am gestrigen Donnerstag haben im Auftrag des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg die Bauarbeiten zur Einrichtung einer Bouleanlage auf dem Spielplatz Haydnplatz begonnen. FĂŒr insgesamt rund 35.000 Euro soll auf dem Spielplatz im denkmalgeschĂŒtzten GrĂŒnzug in Alte Neustadt mit dem beliebten Freizeitspiel französisches Flair Einzug halten.

Eigens hierfĂŒr wird eine wassergebundene SpielflĂ€che in der GrĂ¶ĂŸe von 13 x 6 Metern angelegt. Diese soll durch zwei mit GrĂ€sern bepflanzte Beete eingerahmt werden. Am Spielfeldrand sollen Sitzmöglichkeiten und AbfallbehĂ€lter fĂŒr die gewĂŒnschte AufenthaltsqualitĂ€t wĂ€hrend der Boulepartien sorgen.

Der Baubereich wird wĂ€hrend der Arbeiten durch einen Bauzaun gesichert. Der Eigenbetrieb Stadtgarten bittet um VerstĂ€ndnis, sofern es fĂŒr Spielplatznutzer*innen wĂ€hrend der Bauarbeiten zu EinschrĂ€nkungen kommt.

Mit dem Bau der Bouleanlage wird ein Beschluss es Magdeburger Stadtrats aus dem vergangenen Jahr umgesetzt.

Geschichte des Boulespiels

Zum Zeitvertreib zu spielen liegt wohl im Wesen der Menschen. Ist es doch das Spiel im allgemeinem, mit dem sich Kinder die Welt erschließen. Selbst im Erwachsenenalter frönen wir dem geselligen Brett-, WĂŒrfe oder Kartenspiel und lassen uns das Bejubeln eines gelungenen Fußballspiels nicht nehmen. So wurde bereits in der Antike mit hölzernen Kugeln beziehungsweise beschlagenen Steinen gespielt.

Im Mittelalter trieben es die s.g. französische Bouleures mit einem Spiel, bei dem es galt sich mit Holzkugeln einer Zielkugel anzunĂ€hern, so ausschweifend, dass Karl V. 1369 das damit verbundene Boulespiel verbot. Die Untertanen sollten weniger mit Holzkugeln spielen, als vielmehr dem Umgang mit Pfeil und Bogen praktizieren. Das beliebte Spiel verschwand fĂŒr mehrere Jahrhunderte aus dem französischen Alltagskultur. Erst als Papst Julius II zur StĂ€rkung der Macht des Kirchenstaates in Italien eine eindrucksvolle „Steinwerferkompanie“ einrichtete und damit das Spiel mit den Kugeln indirekt förderte, kam das Boulespiel durch französische FeldzĂŒge in Italien wieder zurĂŒck nach Frankreich. Seither ist das Boulespiel fest im der französischen Alltagskultur verankert.

Bisweilen wurden der FreizeitaktivitĂ€t sogar gesundheitsförderliche Eigenschaften zugeschrieben. Auch bildeten sich im Laufe der Zeit verschiedene Spielvarianten heraus. Eines jedoch, haben alle AusfĂŒhrungen bis heute gemein, sie fördern bei einer gemĂŒtlichen Partie das entspannte Beisammensein in kontemplativer TĂ€tigkeit und gehören damit zum Savoir-vivre – der französischen Kunst, das Leben zu genießen.

Kleine Geschichte des Kugelspiels auf http://www.boule.de/Geschichte.php)

Symbolfoto/pixabay