Ć KODA OCTAVIA WRC (1999): der Einstieg in die oberste Liga des internationalen Rallye-Sports

Veröffentlicht in: Motorsport | 0

1996 prĂ€sentierte Ć KODA die erste Generation des modernen OCTAVIA. Mit ihm machte der tschechische Automobilhersteller nach dem FELICIA von 1994 einen weiteren wichtigen Schritt und etablierte den heutigen Markenbestseller in der Folge als feste GrĂ¶ĂŸe im Kompaktsegment. Seine hohen Ambitionen mit dem OCTAVIA unterstrich Ć KODA mit dem OCTAVIA WRC auch im internationalen Rallye-Sport.

Neben der kompletten Auswahl an Bildern zu dieser Pressemitteilung auf dem Medienportal skoda-media.de steht auch eine 32-seitige BroschĂŒre zu verschiedenen Themen aus 120 Jahren Ć KODA Motorsport bereit.

Nach den großen Erfolgen des Ć KODA FAVORIT im Weltcup fĂŒr Fahrzeuge mit einer angetriebenen Achse, Saugmotor und einem Hubraum von unter zwei Litern (sogenannte F2-Klasse) und zahlreichen Siegen des Ć KODA FELICIA Kit Car wollte sich das Ć KODA Motorsport Werksteam auch in der höchsten Klasse des internationalen Rallye-Sports beweisen.

Da kamen die erste Generation des modernen Ć KODA OCTAVIA im Jahr 1996 und die Entscheidung der Internationalen Automobilföderation (FIA), 1997 die Kategorie WRC (World Rally Car) einzufĂŒhren, gerade recht. Anders als vorher in der Gruppe A konnten nun auch Hersteller mitfahren, die keine aufgeladenen Spezialfahrzeuge mit Allradantrieb bauten. FĂŒr eine erfolgreiche Homologation war es nicht lĂ€nger nötig, eine limitierte Straßenversion der jeweiligen Fahrzeuge aufzulegen. Es genĂŒgte, wenn der Rennwagen auf einem in Serie gefertigten Modell basierte.

Das Team Ć KODA Motorsport stand beim Aufbau des OCTAVIA WRC vor zahlreichen Herausforderungen. Lediglich bei der Entwicklung des Ć KODA OCTAVIA Kit Car mit Frontantrieb hatte man bis dahin Erfahrungen mit Modifizierungen des neuen Kompaktmodells gesammelt. FĂŒr das Team erwies es sich unter diesen UmstĂ€nden als großer Vorteil, Komponenten aus dem Konzernregal nutzen und beim Aufbau des Rennwagens auf bewĂ€hrte, qualitativ hochwertige Komponenten zurĂŒckgreifen zu können.

Im Ć KODA OCTAVIA WRC kam der aufgeladene Zweiliter-Motor mit FĂŒnfventiltechnik zum Einsatz. Er leistete 221 kW (300 PS), das Drehmoment lag bei 3.250/min zunĂ€chst bei 500 Nm, spĂ€ter bei bis zu 600 Nm. Das Leergewicht des Wagens betrug 1.230 Kilogramm und entsprach damit dem im Regelwerk vorgeschriebenen Mindestwert. In Verbindung mit dem Allradantrieb war der OCTAVIA WRC damit der bis dahin dynamischste Rennwagen in der Motorsportgeschichte von Ć KODA. Bereits im Laufe des Jahres 1998 begannen die Techniker, die ersten Exemplare zu testen, wobei sie mit der Terminierung des ersten offiziellen Einsatzes des neuen Wagens in der Rallye-WM zu kĂ€mpfen hatten.

Die Nummer eins unter den Piloten des neuen Ć KODA OCTAVIA WRC war der erfahrene deutsche Fahrer Armin Schwarz, der seinerzeit als bester Testfahrer in der Rallye-Szene galt. Seine Erfahrung und sein GespĂŒr erwiesen sich als entscheidend bei der Abstimmung des OCTAVIA WRC. Als zweiten Fahrer setzte man jeweils auf einen der beiden erfolgreichen tschechischen Piloten Pavel Sibera oder Emil Triner, je nachdem, auf welchem Untergrund die jeweilige Rallye ausgetragen wurde.

Seinen Einstand gab der Ć KODA OCTAVIA WRC in der Saison 1999 bei der legendĂ€ren Rallye Monte Carlo. Die erste Saison nutzte der Automobilhersteller insbesondere dazu, das Setup des Fahrzeugs weiter anzupassen und erste Erfahrungen zu sammeln. Beim letzten Rennen der Saison, der berĂŒhmten britischen RAC Rallye, hĂ€tte der Belgier Bruno Thiry beinahe einen Platz auf dem Podium eingefahren, er landete auf dem vierten Platz der Gesamtwertung. Innerhalb von nur einer Saison entwickelte sich der OCTAVIA WRC damit vom absoluten Neuling im Starterfeld zum voll wettbewerbsfĂ€higen Herausforderer.

Im Laufe der Jahre pilotierten mehrere Fahrer aus dem Kreis der internationalen Rallye-Elite den Ć KODA OCTAVIA WRC. Neben Armin Schwarz und den tschechischen Stars Pavel Sibera und Emil Triner gehörten hierzu auch Bruno Thiry, Luis Climent, Roman Kresta, Jan KopeckĂœ, Gabriel Pozzo, Toni Gardemeister, Kenneth Eriksson, Didier Auriol, Matthias Kahle und Stig Blomqvist.

Der Ć KODA OCTAVIA WRC hat einen festen Platz in der Geschichte von Ć KODA Motorsport und prĂ€gte das Image der Marke: Er erreichte Siege in WertungsprĂŒfungen, fuhr auf PodiumsplĂ€tze (Armin Schwarz, 3. Platz in der Gesamtwertung der Safari Rallye 2001) und stellte seine ZuverlĂ€ssigkeit auf den internationalen Rallye-Pisten vielfach unter Beweis. Damit stĂ€rkte er die Position von Ć KODA Motorsport auf den Rennstrecken der WM und bereitete den Boden fĂŒr den nĂ€chsten Rennwagen des Herstellers in der WRC als höchster Klasse des Rallye-Sports.

Foto: Mit dem 1999 vorgestellten SKODA OCTAVIA WRC trat das Werksteam erstmals in der obersten Kategorie der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft an. Mit einer Leistung von 300 PS war er das erste World Rally Car von SKODA.

(c) SMB/Skoda Auto Deutschland GmbH