Magdeburg. Das Landesschulamt Sachsen-Anhalt hat in enger Zusammenarbeit mit dem Ansprechpartner fĂŒr jĂŒdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus, Dr. Wolfgang SchneiĂ, und dem Verein OFEK Sachsen-Anhalt fĂŒr alle Schulen des Landes ein ErgĂ€nzungskapitel zum Thema Antisemitismus erarbeitet, das den schulischen Krisenordner ergĂ€nzen wird. Es berĂ€t umfassend zu umgehender und nachfolgender Intervention auf der individuellen Ebene, der schulischen Ebene einschlieĂlich Opferhilfe, unterrichtlicher Aufbereitung und Elternarbeit.
Dr. Wolfgang SchneiĂ (Foto), Ansprechpartner fĂŒr jĂŒdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus: âNach den Terrorangriffen gegen Israel und den darauffolgenden antisemitischen Ausschreitungen in Deutschland ist es besonders wichtig, dass in den Schulen Antisemitismus erkannt und gut darauf reagiert wird. Ich bin sehr dankbar, dass in allen Schulen des Landes die sogenannten Krisenordner, die Hilfestellung in Krisensituationen geben, jetzt um eine Eintragung zum Umgang mit Antisemitismus ergĂ€nzt wurden. Es ist gut, dass bei der Erstellung mit der psychosozialen Beratungsstelle OFEK Sachsen-Anhalt zusammengearbeitet wurde.â
Bildungsministerin Eva FeuĂner: âNach den jĂŒngsten Ereignissen ist es von besonderer Bedeutung, dass die Schulen noch besser auf den Umgang mit Antisemitismus vorbereitet werden und angemessen darauf reagieren können. Die Integration dieses neuen Kapitels in den Krisenordner stellt einen wichtigen Schritt dar. Unsere Schulen haben das Material bereits vor dem Ende der Herbstferien erhalten und sind somit besser auf mögliche Herausforderungen vorbereitet. Wir stellen damit sicher, dass wir ihnen in Krisensituationen umfassende UnterstĂŒtzung bieten können. Ich danke allen Beteiligten fĂŒr ihre engagierte Zusammenarbeit bei der zĂŒgigen Erarbeitung dieses neuen Kapitels.â
Hintergrund:
Der Krisenordner ist eine thematisch geordnete, seitenstarke Sammlung von HandlungsleitfĂ€den und Informationen, die allen Bildungseinrichtungen des Landes Hilfestellung im Umgang mit besonders herausfordernden Situationen gibt. Bislang fielen antisemitische VorfĂ€lle unter die Kategorie âverfassungsfeindliche VorfĂ€lleâ. Vor dem Hintergrund der zurĂŒckliegenden Ereignisse ist dafĂŒr ein eigenes Kapitel erarbeitet worden.
Quelle: Ministerium fĂŒr Bildung des Landes Sachsen-Anhalt
Foto: Dr. Wolfgang SchneiĂ (c) Staatskanzlei