Schockanruf/Trickbetrug am Telefon: 76-Jährige Magdeburgerin übergibt hohen Geldbetrag

Veröffentlicht in: Blaulicht Magdeburg | 0

Magdeburg. Am Dienstag, d. 21.10.2025 erhielt eine 76-jährige Magdeburgerin gegen 15:30 Uhr einen sog. Schockanruf, bei welchem sie letztendlich um eine hohe fünfstellige Bargeldsumme betrogen wurde.

Die 76-jährige Magdeburgerin erhielt demnach gegen 15:30 Uhr einen Anruf mit unterdrückter Nummer. Hierbei wurde der 76-Jährigen erklärt, dass angeblich ein Familienmitglied einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem auch eine Person verstorben sei. Angeblich wäre das Familienmitglied daraufhin verhaftet worden und würde, so wie beispielsweise in den USA typisch, nur gegen Zahlung einer Kaution wieder freigelassen werden können.

Während des gesamten Telefonats wurde seitens der unbekannten Anrufer stetig Druck aufgebaut, sodass die Magdeburgerin letztendlich sich bereit erklärte eine hohe fünfstellige Bargeldsumme als Kaution zu hinterlegen. Hierfür vereinbarten die bislang unbekannten Täter einen Abholtermin mit der 76-Jährigen in der Großen Diesdorfer Straße/Ecke Arndtstraße, bei welchem ein „Kurier“ das Bargeld entgegennehmen würde. Nach der Übergabe des Bargeldes, gegen etwa 17:15 Uhr, entfernte sich der als Kurier ausgegebene unbekannte Täter in unbekannte Richtung.

Erst nach der Übergabe des Bargeldes stellte die 76-Jährige den Kontakt mit dem vermeintlich inhaftierten Familienmitglied her und musste feststellen, dass es nie einen Unfall oder gar eine Inhaftierung gegeben hat. Daraufhin wurde die Magdeburger Polizei verständigt, welche Befragungen vornahm und ein Ermittlungsverfahren einleitete.

Der bislang unbekannte Täter, der als angeblicher Kurier in Erscheinung trat konnte dabei wie folgt beschrieben werden:

  • Männlich
  • Europäischer Phänotyp
  • Sprach deutsch
  • 25-30 Jahr alt
  • 170-175cm groß
  • Dunkle Bekleidung
  • Schwarze Haare
  • Stämmige Figur

Zeugen, welche Hinweise zum möglichen Täter oder sonstige sachdienliche Hinweise zum Tatgeschehen geben können, werden gebeten, sich unter 0391/546-3295 im Polizeirevier Magdeburg zu melden.

Gerade ältere Menschen stehen im Fokus derartiger Täter. Aus diesem Grund bittet die Polizei deren Angehörige, präventiv auf ihre Mitmenschen einzuwirken und sie auf derartige Betrugshandlungen aufmerksam zu machen.

Hinweise der Polizei:

©Polizeiliche Kriminalprävention

Immer wieder sind Betrüger unterwegs, die sich als Polizisten oder andere Amtsträger ausgeben, um in den Besitz von Geld und anderen Wertgegenständen ihrer Opfer zu gelangen.

Gefälschte Dienstausweise an der Haustür

An der Haustür schrecken sie nicht davor zurück, gefälschte Dienstausweise vorzuzeigen, um sich Zutritt in die vier Wände ihrer Opfer zu verschaffen, um Schmuck und Bargeld zu stehlen.

Die Betrüger fordern ihre Opfer auch per Post oder E-Mail zur Zahlung höherer Geldsummen auf: Sie verschicken beispielsweise Haftbefehle mit der Aufforderung, die im Schreiben genannte Geldstrafe zu bezahlen, ansonsten drohe die Inhaftierung.

Falsche Polizisten am Telefon

Am Telefon versuchen sie ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger beispielsweise, dass Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zuhause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien oder auf Spuren untersucht werden müssten. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt. Es sind auch Fälle bekannt, wo die Rufnummer unterdrückt wird.

Tipps der Polizei

  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
  • Wenden Sie sich an eine Vertrauensperson bevor Sie handeln.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch unter:

https://polizei-beratung.extrapol.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten

Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige. 

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Quelle: Polizeirevier Magdeburg am 22. Oktober 2025

Symbolfoto © Canva