Sachsen-Anhalt: NORD/LB erwartet anhaltend schwache Konjunkturdynamik

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  • Wachstum von 0,3 Prozent fĂŒr Deutschland und -1,0 Prozent fĂŒr Sachsen-Anhalt im laufenden Jahr erwartet
  • Verhaltene Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe und Baugewerbe im Bundesland  
  • Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt zeigt sich noch stabil

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat eine aktuelle Studie zur wirtschaftlichen Entwicklung in Sachsen-Anhalt vorgelegt. Demnach gehen die Volkswirtinnen und Volkswirte der Bank sowohl fĂŒr das Bundesland Sachsen-Anhalt als auch fĂŒr die Bundesrepublik Deutschland von einer anhaltend schwachen Konjunkturdynamik in diesem Jahr aus.  

In Sachsen-Anhalt dĂŒrfte sich das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um 3,5 Prozent verringert haben. Das liegt nach Ansicht unserer Experten im Wesentlichen daran, dass die Wirtschaftsstruktur in Sachsen-Anhalt besonders anfĂ€llig fĂŒr die aktuellen Rahmenbedingungen und die hohe Unsicherheit bei der Entwicklung der Weltwirtschaft ist.  

Dr. Martina Noß, Leiterin Research bei der NORD/LB, sagte in diesem Zusammenhang: „Die schwache Entwicklung in Sachsen-Anhalt ist sichtlich geprĂ€gt durch den Ukraine-Krieg und seine Folgen. Vor allem die gestiegenen Energiepreise, höhere Erzeuger- und Verbraucherpreise sowie das gesunkene Konsumklima belasten.“ Dazu dĂŒrfte nach Aussage der Volkswirtin beigetragen haben, dass Sachsen-Anhalts Wirtschaft durch einen hohen Anteil an produzierten Vorleistungen bzw. Energie geprĂ€gt ist und entsprechend stĂ€rker von der Unsicherheit betroffen ist als andere BundeslĂ€nder. Insoweit ĂŒberrasche Noß auch die UmsatzschwĂ€che im verarbeitenden Gewerbe und im Handel nicht. Aber es gibt auch einen Lichtblick: „Der Arbeitsmarkt zeigte sich in Sachsen-Anhalt trotz schwieriger Rahmenbedingungen einigermaßen stabil. Gleichwohl machen die Zahlen deutlich, dass sowohl Unsicherheit ĂŒber die weitere wirtschaftliche Entwicklung als auch ein spĂŒrbarer FachkrĂ€ftemangel besteht“, sagte Noß. 

Mit Blick auf das laufende Jahr 2024 wird gemĂ€ĂŸ NORD/LB-Analyse vieles davon abhĂ€ngen, inwieweit sich die Rahmenbedingungen stabilisieren und sich damit auch ein geringeres Ausmaß an Unsicherheit fĂŒr das Bundesland Sachsen-Anhalt einstellen wird. Demnach erwarten die NORD/LB-Analysten weiterhin eine eher verhaltene Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe. Bei den Dienstleistungen im Land zeige sich in Summe ein leicht besseres Bild: „Allerdings gilt dies in erster Linie fĂŒr unternehmensnahe und öffentliche Dienstleistungen, die weiterhin ein Konjunkturstabilisator fĂŒr Sachsen-Anhalts Wirtschaft sein dĂŒrften“, fasst Noß zusammen.  

In Summe rechnet die NORD/LB fĂŒr Sachsen-Anhalt mit einem leichten RĂŒckgang der Wirtschaftsleitung von minus 1,0 Prozent. Auf Bundesebene erwarten die Volkswirte der Bank ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent. 

Quelle: Nord/LB

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