Magdeburg. Als jĂŒdischer Musiker sah sich der bekannte Rapper Ben Salomo immer wieder Diskriminierungen und Provokationen ausgesetzt. Seine Erfahrungen hat er in dem Buch „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“ dargestellt, ĂŒber das er am Dienstag, 29. April, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek spricht.
Als Jonathan Kalmanovich kam der KĂŒnstler im frĂŒhen Kindesalter von vier Jahren Anfang der 1980er Jahre zusammen mit seinen Eltern von Israel nach Berlin, wo bereits seine GroĂeltern lebten. Den Namen Ben Salomo erhielt Jonathan anlĂ€sslich seiner Bar Mizwa, dem jĂŒdischen Ăbergangsritus in das Erwachsenenalter, und fĂŒhrt ihn seither auch als KĂŒnstlername. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im Berliner Stadtteil Schöneberg, wo er hĂ€ufig aufgrund seiner jĂŒdischen Herkunft Ausgrenzung erlebte und sich gegen tĂŒrkische und arabische Jugendliche behaupten musste.
Als Rapper grĂŒndete Ben Salomo die erfolgreiche YouTube-Konzertreihe „Rap am Mittwoch“, aus der er jedoch 2018 ausstieg, um sich von der deutschen Hip-Hop-Szene zu distanzieren. Diese Szene ist aus seiner Sicht oft durch gewaltverherrlichende, homophobe, frauenfeindliche und nicht zuletzt antisemitische ĂuĂerungen geprĂ€gt. Antisemitische Klischees wie „Die Juden haben doch alle Geld“ oder die Behauptung, Juden bereiteten geheime Verschwörungen vor, hörte er nicht selten wĂ€hrend seiner Karriere im MusikgeschĂ€ft.
Mit dem bereits 2019 veröffentlichten Buch tourt Ben Salomo durch Schulen, um Kinder und Jugendliche, aber auch die LehrkrĂ€fte ĂŒber Antisemitismus im Deutsch-Rap zu sensibilisieren. Inzwischen gilt Ben Salomo als eine der wichtigsten Stimmen innerhalb der Pop-Kultur, die sich gegen Antisemitismus in Deutschland engagieren. DafĂŒr wurde er 2024 als „Botschafter fĂŒr Demokratie und Toleranz“ durch den BundesprĂ€sidenten ausgezeichnet.
Gemeinsam mit der Stadtbibliothek lĂ€dt die Friedrich-Naumann-Stiftung fĂŒr die Freiheit herzlich zur Buchbesprechung mit dem Autor und SĂ€nger Ben Salomo am kommenden Dienstag, 29. April, um 19:30 Uhr in die Zentralbibliothek, Breiter Weg 109 ein. Um Anmeldung wird unter der E-Mail-Adresse halle@freiheit.org gebeten. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Stadtbibliothek Magdeburg
Foto (c) Ben Salomo