US-PrĂ€sident Donald Trump erhöht mit Verweis auf den unvermindert harten russischen Krieg gegen die Ukraine den Druck auf Moskau. Wegen der fehlenden Aussicht auf einen Waffenstillstand könnten schon in weniger als zwei Wochen US-Sanktionen gegen russische Handelspartner folgen. „Ich werde eine neue Frist von etwa zehn oder zwölf Tagen ab heute setzen“, sagte Trump am Montag bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in Schottland. „Es gibt keinen Grund zu warten. Wir sehen einfach keine Fortschritte.“ Er sei von Putin enttĂ€uscht.
Eine Stellungnahme des russischen PrĂ€sidialamts lag zunĂ€chst nicht vor. Der ehemalige PrĂ€sident und Putin-Vertraute Dmitri Medwedew warf Trump auf dem Kurznachrichtendienst X vor, mit Ultimaten zu spielen. Jedes davon sei „eine Drohung und ein Schritt in Richtung Krieg“, schrieb Medwedew weiter. „Nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern mit seinem eigenen Land.“ Die Ukraine begrĂŒĂte dagegen den Schritt. PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj lobte Trumps klare Haltung und Entschlossenheit. Dies komme zur richtigen Zeit, da „StĂ€rke fĂŒr die Sache eines wirklichen Friedens“ die Lage Ă€ndern könne.
Mit der neuen Frist verkĂŒrzt Trump ein Ultimatum von 50 Tagen, das er Mitte Juli gesetzt hatte. „Ich werde die 50 Tage, die ich ihm gegeben habe, auf eine geringere Zahl reduzieren“, sagte der US-PrĂ€sident mit Blick auf Putin. Er warf ihm vor, Vereinbarungen zu brechen. „Wir dachten, wir hĂ€tten das schon mehrfach geklĂ€rt, und dann fĂ€ngt PrĂ€sident Putin an, Raketen auf eine Stadt wie Kiew abzuschieĂen und tötet eine Menge Leute in einem Pflegeheim oder was auch immer.“
Trump sieht sich selbst als Friedensstifter. Er hatte vor seiner RĂŒckkehr ins WeiĂe Haus im Januar versprochen, den seit dreieinhalb Jahren andauernden Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Er hat mit neuen Sanktionen gegen Russland und die Abnehmer seiner Exporte gedroht, sollte bis Anfang September keine Einigung erzielt werden. Betroffen sein könnten Russlands Ăl-Exporte. Sie sind eine der wichtigsten Einnahmequellen der Regierung in Moskau. Mit den Einnahmen finanziert sie zudem den Krieg.
Seit Beginn der groĂangelegten russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar 2022 haben westliche LĂ€nder die meisten ihrer eigenen wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland zwar gekappt. Sie haben jedoch darauf verzichtet, russische Ăl-Exporte in Drittstaaten zu verhindern. Deswegen konnte die Regierung in Moskau bislang Hunderte Milliarden Dollar durch Ăllieferungen an KĂ€ufer wie China und Indien einnehmen. Mitte Juli hatte Trump Russland und seinen Handelspartnern mit der VerhĂ€ngung von Zöllen gedroht: „Wenn wir in 50 Tagen keine Einigung haben (âŠ) werden sie bei 100 Prozent liegen.“
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 29. Juli 2025