Polizeiliche Unfallstatistik des Polizeireviers Harz fĂŒr das Jahr 2022

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  • Mit 5940 VerkehrsunfĂ€llen ist ein geringer Anstieg (+0,83%) der Gesamtunfallzahlen gegenĂŒber dem Vorjahr zu verzeichnen
  • 13 Personen verunglĂŒckten tödlich
  • AufklĂ€rungsquote bei VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort blieb mit 47,7 % gegenĂŒber 2021 (48 %) annĂ€hernd gleich
  • Hauptunfallursache: WildunfĂ€lle, Abstand, Wenden u. RĂŒckwĂ€rtsfahren sowie nicht angepasste Geschwindigkeit

Die Zahl der statistisch erfassten VerkehrsunfĂ€lle (VU) im Landkreis Harz stieg gegenĂŒber dem Vorjahr von 5891 auf 5940, was einem Anstieg von 49 VU (+0,83 %) entspricht.

Es ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften (a. g. O.) insgesamt 1818 VU gegenĂŒber 1877 VU im Vorjahr. Das entspricht einem RĂŒckgang von 59 VU (- 3,14 %).

Innerhalb geschlossener Ortschaften (i. g. O.) ergibt sich folgendes Bild: 4122 VU in 2022 gegenĂŒber 4014 im Vorjahr. Das bedeutet einen Anstieg der UnfĂ€lle um 108 (+2,62 %).

Bei den VU mit Personenschaden wurde ein Anstieg festgestellt. Die Zahl dieser VU stieg von 612 in 2021 auf 696 in 2022, was einem Anstieg von 84 VU (+12,06 %) entspricht.

Die Zahl der getöteten Personen stieg im Jahr 2022 auf 13, davon waren vier Kradfahrer, zwei Radfahrer, drei FußgĂ€nger sowie zwei PKW-Fahrer und zwei Insassen betroffen.

Die Hauptunfallursachen der VU mit getöteten Personen liegen in unangepasster Geschwindigkeit (2), im Rechtsfahrgebot (2), Überholen (1), Vorfahrt, Abbiegen, Einfahren, Nichtbeachten Verkehrszeichen (5), Falsches Verhalten von FußgĂ€ngern (1), Falsches Verhalten gegenĂŒber FußgĂ€ngern (1) und einem sonstigen Verstoß.

Der Trend bei UnfÀllen mit schwerverletzten Personen ist leicht ansteigend.

Im Jahr 2022 wurden 187 Personen, im Jahr 2021 insgesamt 178 Personen schwer verletzt.

Bei den leichtverletzten Personen können wir ebenfalls einen Anstieg verzeichnen. Im Jahr 2022 wurden 670 Personen, im Jahr 2021 noch insgesamt 571 Personen leicht verletzt.

Die VerkehrsunfÀlle mit SachschÀden fiel von 2021 zu 2022 um 35 von 5279 auf 5244 VU ( -0,66 %).

1259 Verkehrsteilnehmer verließen im Jahr 2022 pflichtwidrig die Unfallstelle. Im Jahr 2021 wurden 1218 VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort registriert. Das bedeutet eine Zunahme von 41 VU (+ 3,26 %).

Von den im Jahr 2021 registrierten VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort konnten 581 und somit 48 % aufgeklÀrt werden. Im Jahr 2022 wurden 47,7 % und somit 601 VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort geklÀrt. Somit blieb die AufklÀrungsquote trotz leichten Anstiegs relativ konstant.

Der prozentuale Anteil der UnfÀlle mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort gemessen an den Gesamtunfallzahlen lag im Jahr 2021 bei 20,93 % und im Jahr 2022 bei 21,2 %.

94 VerkehrsunfÀlle wurden im Jahr 2022 unter dem Einfluss von Alkohol und 17 unter dem Einfluss von Drogen verursacht. Im Jahr 2021 waren es noch 100 unter Alkohol bzw. 18 unter BetÀubungsmitteln.

Die Hauptunfallursachen aller VerkehrsunfĂ€lle im Jahr 2022 sind die WildunfĂ€lle mit 1053 VU, nicht angepasste Geschwindigkeit mit 770 VU, ungenĂŒgender Sicherheitsabstand mit 1261 VU und Wenden und RĂŒckwĂ€rtsfahren mit 979 VU.

Die 1053 WildunfÀlle bilden einen Anteil am Gesamtunfallgeschehen von 17,73, wobei das Rehwild mit 69% am stÀrksten betroffen ist.

Im Jahr 2022 ereigneten sich 168 VU mit Kradfahrern, wobei vier tödlich, 48 schwer und 84 leicht verletzt wurden. Im Jahr 2021 hingegen wurden bei 120 VU mit Kradfahrern insgesamt sieben tödlich, 29 schwer und 44 leicht verletzt.

Vor dem Hintergrund insbesondere der Vielzahl der schweren VerkehrsunfĂ€lle mit Beteiligung von Motorradfahrern werden die Beamten auch in diesem Jahr im Rahmen der lĂ€nderĂŒbergreifenden Verkehrssicherheitsaktion „Sicher durch den Harz“ aktiv bleiben. DarĂŒber hinaus wird auch in zunehmendem Maße die Tuning-Szene in den Fokus polizeilicher EinsĂ€tze im Landkreis Harz rĂŒcken. Revierleiter Marco Zeuner: „In beiden FĂ€llen stehen primĂ€r prĂ€ventive AnsĂ€tze im Vordergrund, um mit den Verkehrsteilnehmern ins GesprĂ€ch zu kommen und auf Gefahren hinzuweisen.“

Quelle: Polizeirevier Harz

Foto/unsplash