Magdeburg. Am Sonntag, dem 13. April bildet das Konzert des Magdeburger Domchores gemeinsam mit Frank Müller an der Orgel den Abschluss der Passionskonzertreihe im historischen Remter.
Der Domchor begibt sich mit der „Via crucis“ von Franz List dabei auf die 14 Stationen des Kreuzwegs von Jesus. Das Werk schrieb Liszt 1878 in Rom und vollendete es 1879 in Budapest. Das Stück widmet sich der Geschichte und den verschiedenen Etappen des Kreuzweges. Es vereint musikalisch die Leiden des Weges, aber auch die Hoffnung auf eine Wiederauferstehung und ein Weiterleben in einer anderen Welt.
In der Musikwelt ist das Werk eine Besonderheit und in seinem Aufbau und in der Komposition einmalig. Durch eine progressive Harmonik und einen expressiven Ausdruck wird die Handlung plastisch gemacht und versetzt die Zuhörerinnen und Zuhörer sehr intensiv in die Geschichte. Besonders die Kombination aus Orgelsätzen und ChorstĂĽcken ist spannend, da die OrgelstĂĽcke auch sehr ausgefeilt die Klangschönheit der Orgel zeigen. Â
Als zweites Werk des Nachmittags erklingt Joseph Gabriel Rheinbergers „Stabat Mater“.
Schon zur Entstehungszeit wurde das Stabat Mater als eines „der schönsten Werke, welches die neuere Zeit in dieser Richtung aufzuweisen hat“ gesehen. Es zeichnet sich durch eine Polyphonie aus und lässt den Klangraum des Remters erstrahlen.
Der Magdeburger Domchor
Der Magdeburger Dom – das Wahrzeichen der Stadt Magdeburg – ist die älteste gotische Kathedrale Deutschlands. Sie blieb bis heute vor allem Ort christlicher Verkündigung in Wort und Musik und damit zugleich Bewahrer der damit verbundenen Musikgeschichte. Gesang war schon immer integraler Teil der Gottesdienste, auch zu Beginn des Erzbistums Magdeburg, das von Otto I. gegründet wurde. Die Geschichte von Kirchen ist auch die Geschichte der Kirchenmusik. „Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen, denn ihr erster Ursprung ist von dem Himmel selbst genommen, da die Engel insgeheim selbsten Musikanten sein“ – heißt es bei Martin Luther. Georg Philipp Telemann, Sohn
Magdeburgs, hebt zugleich hervor, dass Singen der Anfang aller Musik sei: Das Singen im Domchor prägt.
Das Repertoire des Domchores umfasst a cappella Literatur mit Motetten von Bach und Brahms, Musik von Chemin-Petit, Poulenc und anderen Komponist:innen der klassischen Moderne, Oratorien uvm. In zahlreichen Konzerten und Gottesdiensten bringt der Domchor es zur AuffĂĽhrung in der Kathedrale oder bei Chorreisen und Freundschaftskonzerten.
Der Magdeburger Domchor wurde 2019, aufgrund seines 200-jährigen Bestehens nach der Neugründung 1819, mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet.
Eintrittskarten gibt es an der Tageskasse ab 15 Uhr für € 10, erm. € 8 oder am Kartentisch im Dom. Der Remter des Domes ist beheizt.
Foto: Magdeburger Domchor (c) Uli Luecke
Text: Isabel Tönniges / Dommusik Magdeburg