Oberbürgermeisterin gibt historisches Treppenensemble frei / Nach Sanierung am Adolf-Mittag-See im Stadtpark Rotehorn

Magdeburg. Heute hat Oberbürgermeisterin Simone Borris die sanierte denkmalgeschützte „Treppe“ am Adolf-Mittag-See zur Nutzung freigegeben. Für insgesamt rund 600.000 Euro wurde das historische Ensemble im Stadtpark Rotehorn in den vergangenen 12 Monaten instand gesetzt. An der heutigen Freigabe haben auch der Beigeordnete für Finanzen und Vermögen, Thorsten Kroll, und der Leiter des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg, Stefan Matz, teilgenommen.

„Die historische Treppenanlage steht nun wieder langfristig für die öffentliche Nutzung zur Verfügung“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris bei der Eröffnung. „Der Planung zur Sanierung der historischen Treppenanlage ist eine intensive Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden vorausgegangen. Daraus ergab sich unser Ziel, dass wir möglichst große Teile der historischen Bausubstanz erhalten und mit einer stabilen sowie langlebigen Lösung verbinden wollten. Mein Dank gilt allen am Bau beteiligten Firmen.“

Eine besondere Herausforderung war das Bauen am und im Wasser. „Da der Wasserstand des Sees nicht regulierbar ist, kamen Baumethoden zum Einsatz, die möglichst losgelöst zum Pegelstand angewendet werden können. Dies ist jedoch nicht für alle Arbeitsschritte und Wasserstände möglich, sodass wir hier immer wieder nachjustieren mussten, was wiederum Auswirkungen auf den Bauablauf hatte“, ergänzt Stefan Matz, der Leiter des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg.

So wurden zur Sanierung des Ensembles im vergangenen Sommer zunächst die nicht mehr tragfähigen Bestandteile der Plattform und Treppe abgebrochen. Daraufhin wurden Spundwände als Gründung und Kolkschutz bis in tragfähige Schichten in einer Tiefe von sieben Metern eingebaut. Diese verhindern, dass ein schwankender Wasserpegel die Treppe und Plattform unterspült und damit die Statik des Bauwerks am Wasser erneut gefährdet. Auf Basis der neuen Gründung wurden die rekonstruierten zuvor abgebrochenen Elemente der Anlage aufgebaut. Die in den See führenden Treppenstufen wurden als Betonfertigteile geliefert und auf der Gründung abgesetzt. Teile der Plattform wurden dann in Ortbeton hergestellt und auf die neue Spundwandgründung sowie bestehende Fundamente aufgesetzt.

Die Plattform, die zusammen mit der vorgelagerten Treppe in den See ragt, liegt nahezu mittig am Westufer des Adolf-Mittag-Sees. Dieser wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt. Die Treppe wurde im Dezember 1911 fertiggestellt. Der Wasserspiegel des Sees steigt und fällt mit dem Wasserstand der Elbe.

Die Plattform liegt mit einer Länge von 25 Metern und einer Tiefe von ca. 5 Metern unterhalb der nicht direkt vom Bauvorhaben betroffenen Freitreppe.

Bei der Sanierung der Plattform am Adolf-Mittag-See haben vor allem denkmalpflegerische Auflagen einen wichtigen Platz eingenommen. Hierbei ging es insbesondere darum, die aus bautechnischer Sicht zu erhaltenden Plattformbereiche im ursprünglichen Zustand zu bewahren und alle neu herzustellenden Bauteile dem ursprünglichen Originalzustand möglichst genau anzugleichen. Um dies zu erreichen, wurden Farben, Materialzusammensetzungen und Oberflächen mit dem Denkmalschutz abgestimmt.

Die Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles wurde durch Haushaltsmittel der Landeshauptstadt Magdeburg finanziert. Dabei entfielen circa 400.000 Euro auf die Baukosten und rund 200.000 Euro auf Planungs- und Genehmigungskosten.

Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg am 25. Juni 2025