Neues vom Zoll: Fast vier Millionen Marlboro-Zigarettenschachteln vernichtet

Veröffentlicht in: KriminalitÀt | 0

Zollamt Hamburg entdeckt 3.876.780 gefĂ€lschte Verpackungen fĂŒr Zigaretten und LuxusparfĂŒms

770 Kartons mit 3.850.000 Zigarettenpackungen mit der Aufschrift „Marlboro“ wurden am 18. Januar 2022 vom Zollamt Hamburg der Vernichtung zugefĂŒhrt. Die leeren und noch ungefalteten Verpackungen wurden bereits Mitte November 2021 bei einer zollamtlichen Beschaumaßnahme entdeckt.

Wahrscheinlich zu TĂ€uschungszwecken waren direkt hinter der TĂŒr des aus China verschifften Containers Kartons mit unbedruckten Verpackungsrohlingen gestapelt. Die Hamburger Zollbeamtinnen und -beamten beließen es aber nicht bei dieser Feststellung und beschauten zusĂ€tzlich Kartons aus dem weiter hinten liegenden Teil des Containers. Dort fanden sie fertig bedruckte Verpackungen, die die Aufschrift „Marlboro“ und die ĂŒblichen Warnhinweise trugen.

Die misstrauisch gewordenen Zöllnerinnen und Zöllner ĂŒberprĂŒften daraufhin die rechtmĂ€ĂŸige Nutzung der Aufschrift „Marlboro“. Der Rechteinhaber Philip Morris Brands bestĂ€tigte die vermutete MarkenfĂ€lschung und beantragte die Vernichtung der Zigarettenschachteln.

„Die Zigarettenschachteln sollten nach Polen geliefert werden. Der Verdacht liegt nahe, dass sie dort mit illegal hergestellten Zigaretten befĂŒllt werden sollten“, so die Pressesprecherin Kristina Severon. „Wahrscheinlich hat der Hamburger Zoll neben der Markenrechtsverletzung deshalb auch noch zusĂ€tzlich einen hohen Steuerschaden verhindert.“

Dass dies nicht die einzige globale Zusammenarbeit von FĂ€lscherwerkstĂ€tten war, lĂ€sst ein ebenfalls im November 2021 getĂ€tigter Fund vermuten. Damals wurden vom Hamburger Zoll 26.780 gefĂ€lschte Verpackungen und Teile fĂŒr ein französisches LuxusparfĂŒm festgestellt. Auch hier stammte die Ware aus China und war fĂŒr einen polnischen EmpfĂ€nger bestimmt.

Produktpiraterie

Die Einfuhrkontrollen des Zolls sind ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen diese Form der internationalen WirtschaftskriminalitÀt. FÀlscher nutzen illegal fremde Forschungs- und Produktionsergebnisse, ohne die Kosten und unternehmerischen Risiken zu tragen.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag schĂ€tzt, dass in Deutschland bereits Zehntausende ArbeitsplĂ€tze verloren gegangen sind. Die Organisation fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung spricht von einem weltweiten Markt mit gefĂ€lschten Produkten im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar jĂ€hrlich.

Foto: GefÀlschte Zigarettenschachteln (c) Zoll