NĂ€chster Schritt auf dem Weg zum Zentrum Industriekultur

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Magdeburg. FĂŒr das zukĂŒnftige Magdeburger Zentrum Industriekultur ist eine erweiterte Machbarkeitsstudie vorgelegt worden. Diese wurde heute auf einer Pressekonferenz von der Kulturbeigeordneten Regina-Dolores Stieler-Hinz und dem Leiter des Technikmuseums, Dr. Hajo Neumann, vorgestellt. An dem Termin nahmen auch Stefanie Pötzsch, StaatssekretĂ€rin im Ministerium fĂŒr Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, Sven Haller, StaatssekretĂ€r im Ministerium fĂŒr Infrastruktur und Digitales, Dr. Sebastian Putz, StaatssekretĂ€r im Ministerium fĂŒr Kultur, und Gesa von Grote (GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der von GROTE GmbH) teil.
 
Bereits im FrĂŒhjahr 2020 hatte Museumsleiter Dr. Hajo Neumann zusammen mit der Agentur Iglhaut + von Grote eine erste Vision fĂŒr den Standort an der Dodendorfer Straße vorgestellt. Nun wird diese Vision mit einer zweiten, erweiterten Machbarkeitsstudie prĂ€zisiert und erweitert. Auch diese wurde vom Land gemeinsam mit der Investitionsbank mit 80% gefördert – insgesamt investierten Land und Landeshauptstadt 100.000 Euro – und von der von GROTE GmbH erstellt. Die Machbarkeitsstudie ist online unter www.magdeburg.de/KonzeptZentrumIndustriekultur zu finden.
 
Insgesamt soll das kĂŒnftige Zentrum Industriekultur von sechs inhaltlichen bzw. rĂ€umlichen SĂ€ulen getragen werden:

-Technikmuseum,
-Technikpark,
-WerkstÀtten,
-Veranstaltungen,
-Netzwerkknoten und
-Depot
 
Die Agentur von Grote hat in enger Abstimmung mit den Museen der Landeshauptstadt nun vor allem die Depotsituation in den Blick genommen. Der wissenschaftliche Beirat des Technikmuseums hatte dieses Vorgehen empfohlen. Da alle Magdeburger Museen bei ihren Depots Optimierungsbedarf haben, entstand im Beirat die Idee, ein gemeinsames Schau- und Zentraldepot zu schaffen. Dabei geht es darum, die Sammlungen nicht nur in einem GebĂ€ude zu lagern. Es sollen vor allem BezĂŒge zwischen ihnen hergestellt und in einem Schauteil den Besucher*innen prĂ€sentiert werden. Die Leitidee ist, dass die prosperierende Industrie Magdeburgs im 19. Jahrhundert das Sammeln und Ausstellen beflĂŒgelt hat. Unternehmer wie Hermann Gruson oder Rudolf Wolf spendeten Geld, engagierten sich in Vereinen und stießen MuseumsgrĂŒndungen und Kunstsammlungen an.
 
Im Rahmen dieser zweiten Machbarkeitsstudie wurden auch schon erste GebĂ€udeentwĂŒrfe miteinander verglichen und aus ihnen ein möglicher GebĂ€udetyp ermittelt. Vorgeschlagen wird ein kompakter Neubau in direkter Nachbarschaft des historischen MuseumsgebĂ€udes. Dieser soll alle Funktionen wie Eingangsbereich, Shop, CafĂ© sowie SeminarrĂ€ume und WerkstĂ€tten beinhalten. Außerdem sollen auch das Depot sowie die Verwaltung hier untergebracht werden. Der Entwurf trĂ€gt dem Zustand des GrundstĂŒcks Rechnung und minimiert Eingriffe in den belasteten Boden des ehemaligen SKET-GelĂ€ndes.
 
Die Stadt verhandelt derzeit ĂŒber den Ankauf eines GrundstĂŒcks, welches direkt an das Technikmuseum nach SĂŒd-Westen hin angrenzt. Auf diesem GrundstĂŒck sollen der Neubau und ein deutlich erweitertes FreigelĂ€nde fĂŒr Großexponate Platz finden.
 
Wie in der Drucksache von 2020 angekĂŒndigt, wird dem Stadtrat nach der Sommerpause eine erneute Drucksache vorgelegt, in welcher das Projekt zur Entscheidung prĂ€sentiert wird. Die Einbeziehung von Fördermitteln fĂŒr das ehrgeizige Vorhaben ist dabei fest vorgesehen. Aktuell verhandelt das zustĂ€ndige Dezernat fĂŒr Kultur, Schule und Sport bereits mit dem Ministerium fĂŒr Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten. Der damalige StaatssekretĂ€r Dr. JĂŒrgen Ude hatte bereits im Sommer 2021 verkĂŒndet, dass das Projekt im Landesinteresse steht, da es auch von grundlegender Bedeutung fĂŒr die Entwicklung des Tourismus der Landeshauptstadt Magdeburg ist.
 
Das Technikmuseum Magdeburg war am 1. Juni 2019 wieder in die TrĂ€gerschaft der Landeshauptstadt zurĂŒckgekehrt. Zuvor hatten es die Mitglieder des Kuratoriums Industriekultur in der Region Magdeburg e.V. 13 Jahre lang ehrenamtlich und eigenverantwortlich betrieben.

Foto: Die Machbarkeitsstudie fĂŒr zukĂŒnftige Zentrum Industriekultur Magdeburg basiert auf 6 SĂ€ulen: Technikmuseum, Technikpark, WerkstĂ€tten, Veranstaltungen, Netzwerkknoten und Depot (c) Landeshauptstadt Magdeburg