Nachfrage nach Luxus-Wohnungen sinkt

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  • Kauflaune in Metropolen wie DĂŒsseldorf, Frankfurt am Main und Hamburg geht drastisch zurĂŒck
  • AbkĂŒhlende Nachfrage fĂŒhrt zu lĂ€ngeren Laufzeiten der Inserate bei Luxus-Neubauwohnungen

Berlin (ots). Die steigenden Preise in Deutschland belasten auch den Immobilienmarkt immer stĂ€rker. In fĂŒnf der sieben deutschen Top-Metropolen ist die Nachfrage nach Luxus-Neubauwohnungen von Januar bis April 2022 im Vergleich zum Vorjahr zum Teil stark gesunken. Das zeigt eine Analyse von ImmoScout24 von hochpreisigen Neubau-Eigentumswohnungen. FĂŒr die Analyse wurden Neubau-Eigentumswohnungen mit Quadratmeterpreisen ab 10.000 Euro im Zeitraum Januar bis April 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum berĂŒcksichtigt.

Die Quadratmeterpreise fĂŒr Neubau-Eigentumswohnungen steigen in den letzten 5 Jahren in Deutschlands Metropolen kontinuierlich an. So lag die Teuerungsrate von 2017 bis 2022 zwischen 25 Prozent in MĂŒnchen bis hin zu ĂŒber 70 Prozent in Berlin oder DĂŒsseldorf. Steigende Kreditzinsen, Lieferkettenprobleme sowie Kostensteigerungen bei Bau- und Energieprodukten belasten den Markt nun aber zunehmend. Das bekommt am stĂ€rksten der Neubau und das Luxus-Segment zu spĂŒren. Damit deutet sich eine Trendwende auf dem Immobilienmarkt an.

Nachfrage nach Luxus-Neubauwohnungen kĂŒhlt in fĂŒnf der sieben deutschen Top-Metropolen ab

In DĂŒsseldorf ging die Nachfrage, gemessen in Kontaktanfragen pro Woche, im Schnitt um 73 Prozent, in Köln um 46 Prozent, in Frankfurt am Main um 44 Prozent und in Hamburg um 26 Prozent zurĂŒck. Berlin und MĂŒnchen bilden die einzigen Ausnahmen. In der Bundeshauptstadt legte die Nachfrage mit knapp 12 Prozent leicht zu, wohingegen die Nachfrage in MĂŒnchen sich fast verdoppelte. In der Metropole an der Isar sind Quadratmeterpreise ĂŒber 10.000 Euro jedoch mittlerweile keine Seltenheit mehr. Entsprechend fĂ€llt hier die Nachfrage insgesamt höher aus. Im ersten Quartal 2022 lag der Quadratmeterpreis fĂŒr Neubau-Eigentumswohnungen in MĂŒnchen bereits im Durchschnitt bei 8.600 Euro. In Berlin lag der Quadratmeterpreis im Schnitt im ersten Quartal zum Vergleich noch bei ca. 5.925 Euro.

„Das Luxussegment bekommt die Auswirkungen des Ukrainekriegs, das Ende der historisch niedrigen Zinsen sowie die Inflation momentan am deutlichsten zu spĂŒren. Eine AbkĂŒhlung der Nachfrage und lĂ€ngere Vermarktungszeiten bei Luxusimmobilien sind jedoch noch kein Zeichen fĂŒr sinkende Preise.“, kommentiert Dr. Thomas Schroeter, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von ImmoScout24.

Steigende Laufzeiten fĂŒr Luxus-Eigentumswohnungen

Aufgrund der sinkenden Nachfrage mĂŒssen VerkĂ€ufer:innen ihre Inserate lĂ€nger laufen lassen, um eine:n KĂ€ufer:in zu finden. Das ist in Frankfurt am Main und Köln am deutlichsten zu beobachten. In Frankfurt am Main hat sich die Vermarktungszeit fĂŒr Luxus-Eigentumswohnungen mit 121 Tagen im Vergleich zu 63 Tagen im Vorjahr fast verdoppelt. In Köln blieben Inserate fĂŒr Neubau-Eigentumswohnungen durchschnittlich 115 Tage online und hat sich ebenfalls fast doppelt. In Hamburg blieben Eigentumswohnungen aus dem Top-Segment im Schnitt 12 Tage lĂ€nger online und in Berlin eine Woche.

ImmoScout24_Nachfrageentwicklung Luxus-Neubauwohnungen Jan-April 2021 vs Jan-April 2022

Symbolfoto/pixabay