Mercedes-AMG Petronas F1 Team: Großer Preis von Singapur 2022 – Vorschau

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Die Formel 1 kehrt zum ersten Mal seit 2019 auf den Marina Bay Street Circuit in Singapur zurück

Datum: So., 2. Okt., 14:00 Uhr
Strecke: Marina Bay Street Circuit

Toto über Singapur

Während wir eine längere Pause vom Renngeschehen hatten als sonst, haben wir uns in unseren Fabriken fleißig auf den Endspurt dieser Saison vorbereitet. Mal sehen, wohin uns diese harte Arbeit führt.

Seit Anfang des Jahres haben wir gute Fortschritte gemacht und das Team hat sich gut erholt. Wir müssen den Schwung beibehalten, weiter lernen und aus jeder Gelegenheit das Maximum herausholen.

Es ist toll, zum ersten Mal seit 2019 wieder in Singapur zu sein. Das ganze Wochenende ist einzigartig: Wir bleiben in der europäischen Zeit, das Klima und natürlich das Streckenlayout. Einige Aspekte der Strecke sollten unserem Auto besser liegen als einige der letzten Strecken – andere hingegen, etwa die holprige Streckenoberfläche, könnten sich als Herausforderung erweisen. Wir werden es genau wissen, wenn wir am Freitag auf die Strecke gehen.

Bevor wir nach Singapur reisten, besuchten wir unseren Titelpartner PETRONAS, um die Verlängerung unserer Partnerschaft ab 2026 bekannt zu geben. Unser Engagement für nachhaltige Projekte auf und neben der Rennstrecke in den kommenden Jahren ist ein Meilenstein für uns und stärkt unsere bereits enge Zusammenarbeit.

Zahlen & Fakten: Singapur Grand Prix

  • Das Nachtrennen in Singapur wird durch 1.600 Lichtprojektoren ermöglicht, die die Strecke beleuchten.
  • Da es sich um einen Straßenkurs handelt, ist die Weiterentwicklung der Strecke in Singapur unglaublich hoch. Zwischen dem ersten Training am Freitagnachmittag und dem Qualifying am Samstagabend kann der Kurs um bis zu drei Sekunden schneller werden.
  • Bei allen zwölf bisherigen Grands Prix in Singapur gab es mindestens einen Safety-Car-Einsatz.
  • Der Beton der Esplanade-Brücke wird von magnetisierten Stahlträgern gestützt. Die damit verbundenen Magnetfelder sind stark genug, um bestimmte Sensoren an den Autos zu stören, so dass die Teams eine Reihe von Sensoren durch spezielle, weniger störanfällige Versionen ersetzen müssen. Das Anbringen von magnetischen Abschirmungen an den Gangschaltventilen ist mittlerweile ein normaler Bestandteil der Vorbereitungen auf das Rennen in Singapur. In der Vergangenheit, vor allem in den ersten Jahren des Rennens, hat dieser Umstand schon dazu geführt, dass die Autos auf der Strecke stehen blieben.
  • Der Singapur GP ist eines der körperlich und mental anspruchsvollsten Rennen der Saison, mit hoher Luftfeuchtigkeit und warmen Temperaturen sowie einer Stop/Start-Streckencharakteristik. Die Fahrer können daher während des Rennens allein durch Schwitzen rund 3 kg Gewicht verlieren.
  • Auch für die Teammitglieder ist der Flüssigkeitsverlust ein Faktor, so dass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von entscheidender Bedeutung ist, um während des Wochenendes Höchstleistungen zu erbringen. An einem heißen Tag liegt die empfohlene tägliche Flüssigkeitszufuhr zwischen drei und fünf Litern.
  • Die Strecke ist sehr holprig, was die Belastung für die Fahrer und die Autos zusätzlich erhöht – angesichts der neuen Fahrzeug-Generation und den typischerweise niedrigeren Fahrhöhen gilt dies in diesem Jahr umso mehr.
  • Der Marina Bay Street Circuit weist nur ein paar starke Bremszonen auf, aber angesichts der 23 Kurven werden die Bremsen trotzdem auf Herz und Nieren geprüft. Da es keine langen Geraden und keine Pausen zwischen den Kurven gibt, wird auch weniger Luft zur Kühlung durch die Bremsen geleitet. Deshalb müssen wir die Kühlung so weit wie möglich öffnen.
  • Die Stop/Start-Charakteristik der Strecke wirkt sich auch auf die Reifen aus, da die Oberflächentemperaturen nie richtig abkühlen können. Der Asphalt ist außerdem aggressiv gegenüber den Reifen, was den Verschleiß und die Abnutzung erhöht.
  • Die Formel 1 arbeitet in Singapur nach europäischer Zeit, so dass der Zeitplan sehr ungewöhnlich ist. Das Frühstück findet in der Regel um die Mittagszeit statt, das Mittagessen gegen 18:00 Uhr und das Abendessen zu verschiedenen Zeiten ab 1:00 Uhr morgens, je nach Tageszeit und Arbeitsbelastung. Aufgrund des ungewöhnlichen Zeitplans stellen die Teams sicher, dass die Unterkünfte Verdunklungsvorhänge oder Jalousien haben.
  • Singapur hat die drittlängste Rundenzeit des Jahres und ist, gemessen an der Gesamtzeit, das längste Rennen der Saison. Außerdem hat es nach Monaco die zweitniedrigste Durchschnittsgeschwindigkeit, was auf die hohe Anzahl an langsamen Kurven und das Fehlen langer Geraden zurückzuführen ist.
  • Singapur hat den größten Kraftstoffeffekt des Jahres, d. h. die Zeit, die man pro Runde für jedes zusätzliche Kilogramm Kraftstoff im Auto verliert. Das liegt an der Stopp-Start-Natur der Strecke, da man die Masse ständig neu beschleunigen und abbremsen muss.
  • Die Strecke hat auch den höchsten Kraftstoffverbrauch des Jahres und ist eine der härtesten, was die Hitzeabweisung angeht (Gefahr der Überhitzung von Auto, Motor, Bremsen und Fahrer).
  • Für eine Runde auf dem Marina Bay Straßenkurs sind 91 Schaltvorgänge erforderlich, so viele wie auf keiner anderen Strecke in der Formel 1.

Foto: Formel 1 – Mercedes-AMG Petronas Motorsport, Großer Preis von Italien 2022. Lewis Hamilton (c) Daimler

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