Schwieriger Samstag auf den Straßen von Monaco
- George Russell wird beim Großen Preis von Monaco von Platz 14 starten, sein Teamkollege Kimi Antonelli geht nach einem für das Team enttäuschenden Qualifying direkt dahinter von Platz 15 ins Rennen.
- Das Team hat über Nacht einige Änderungen am Auto vorgenommen, nachdem es am Lauda Drive die Nacht durchgearbeitet hatte. Beide Fahrer berichteten von einer verbesserten Fahrzeugbalance, konzentrierten sich jedoch weiterhin darauf, die Reifentemperaturbalance zwischen beiden Achsen zu verbessern.
- Zu Beginn des Qualifyings fuhren sowohl George als auch Kimi mit den weichen Reifen und hatten die Pace, um ins Q2 vorzustoßen.
- Leider touchierte Kimi auf seiner letzten schnellen Runde die Leitplanke am Scheitelpunkt von Kurve 10 und beschädigte dabei seine linke Vorderradaufhängung. Damit war das Qualifying für ihn beendet.
- Auch Georges Qualifying endete vorzeitig, nachdem er auf seiner ersten schnellen Runde im Q2 über eine Bodenwelle fuhr und danach die elektrische Leistung verlor.
- Es ist das erste Mal seit dem Großen Preis der Emilia Romagna 2022, dass das Team nicht mindestens ein Auto im Q3 hatte.
- Von den Startplätzen 14 und 15 aus wird das Team versuchen, alle Chancen zu nutzen, die sich im morgigen Grand Prix mit zwei vorgeschriebenen Boxenstopps bieten.
- Für Noah Strømsted, den Junior-Fahrer des Teams, verlief der Samstag nicht einfacher. Er musste sein Auto im F3 Sprintrennen nach einer Berührung in Kurve 1, die einen Reifenschaden zur Folge hatte, vorzeitig abstellen.
George Russell
Heute war ein unglaublich enttäuschender Tag. Ich habe mich im Q1 gut gefühlt und das Team hat fantastische Arbeit geleistet, um nach drei schwierigen Trainings das Blatt zu wenden. Dass wir im Qualifying nicht zeigen konnten, was möglich gewesen wäre, ist frustrierend und ein bisschen herzzerreißend. Ich denke, wir hatten die Chance auf einen Platz in der ersten oder zweiten Startreihe. Es sah wirklich gut für uns aus.
Das Problem selbst war seltsam. Ich fuhr am Ausgang von Kurve 1 über eine Bodenwelle und verlor Leistung. Ich hatte das Gefühl, dass etwas mit der Elektronik nicht stimmte. Ich habe alles versucht, um das Auto an die Box zu bringen – aber dann blieb es im Tunnel stehen und ich konnte es nicht mehr starten. Leider konnten wir nicht mehr machen. Von Platz 14 ins Rennen zu gehen, ist natürlich alles andere als ideal. Vor allem in Monaco. Es wird schwer, mehr als ein paar Punkte zu holen, aber mit den zwei Pflichtstopps werden wir sehen, was passiert.
Kimi Antonelli
Ich bin sehr enttäuscht, wie das Qualifying heute gelaufen ist. In Monaco sind wir immer am Limit und der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg ist sehr schmal. Das gilt ganz besonders für das Qualifying. Ich habe versucht, die fehlenden Zehntel zu finden, aber am Ende ist mir ein unnötiger und teurer Fehler unterlaufen. Ich lenkte in Kurve 10 etwas früher ein als sonst und touchierte die Leitplanke. Ich beschädigte mir die Front und wusste, dass ich von da an nichts mehr machen konnte und nur noch Passagier war, bis ich in der Leitplanke einschlug. Ich hatte genug Speed, um in den letzten Teil des Qualifyings zu kommen, also war es ein kostspieliger Fehler.
Es ist wirklich schade, denn wir waren mit dem Auto wieder auf einem guten Weg und ich hatte einen guten Rhythmus gefunden. Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt das ganze Wochenende über zu kämpfen, aber ich konnte mich im Q1 Runde für Runde verbessern. Ich habe mich heute im Auto gut gefühlt und kann mich nur beim Team entschuldigen. Der 14. Startplatz bedeutet in Monaco, dass wir umdenken müssen. Wir hatten nicht erwartet, mit beiden Autos so weit hinten zu starten, also werden wir morgen versuchen, jede Chance zu nutzen und so viele Positionen wie möglich gutzumachen.
Toto Wolff, Teamchef & Geschäftsführer
Heute war ein schwieriger Tag mit einem sehr enttäuschenden Ergebnis – die Plätze 14 und 15 sind weit unter unserem Niveau. Wir hatten im Training mit der Pace zu kämpfen und haben vor dem Qualifying einige größere Änderungen am Setup vorgenommen. Vor allem bei George hat das dem Auto mehr Leben eingehaucht, er zeigte eine wirklich starke Pace und beendete das Q1 in den Top-5.
Für Kimi war es leider eine schwierigere Session. Er lag genau an der Grenze, als ihm in der Nouvelle Chicane ein kleiner Fehler unterlief – aber wie immer in Monaco hatte das große Folgen, und er landete in der Leitplanke.
Dadurch hatten wir nur ein Auto im Q2, das George auf den Medium-Reifen begann. Er machte in der ersten Kurve fast eine Zehntelsekunde gut, als er auf dem Weg zur Massenet-Kurve plötzlich Leistung verlor. Wir vermuten ein elektrisches Problem, aber das Team arbeitet noch daran, die genaue Ursache festzustellen. Als er im Tunnel stehen blieb und das Auto nicht mehr ansprang, war klar, dass er direkt vor Kimi von P14 starten würde. Das ist umso frustrierender, da George heute die Pace hatte, um einen Platz in den ersten beiden Startreihen zu kämpfen.
Es ist klar, dass es morgen ein langer Nachmittag wird – die zwei Pflichtboxenstopps könnten mehr Möglichkeiten bieten als sonst in Monaco, aber es wird nicht einfach sein, Plätze gutzumachen. Dennoch werden wir alles geben und hart kämpfen, um das Beste aus diesem bisher schwierigen Wochenende herauszuholen.
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Es ist wirklich enttäuschend, dass wir im morgigen Rennen mit beiden Autos so weit hinten stehen. Wir hatten das ganze Wochenende über mit unserer Pace auf einer Runde zu kämpfen, was für unsere Fahrer nicht einfach war. Das hat sie an diesem Wochenende sehr unter Druck gesetzt, in den entscheidenden Momenten schnelle Runden zu fahren, was sicherlich auch zu Kimis Unfall beigetragen hat. Die Fahrer sind hier in Monaco immer am Limit und ein kleiner Fehler kann viel kosten. Das war auf seiner Seite der Box definitiv der Fall und so belegte er nur P15.
George war zufrieden mit den Fortschritten, die wir seit dem Ende des dritten Trainings gemacht hatten. Wir haben zwischen FP1 und dem Qualifying erhebliche Setup-Änderungen vorgenommen und hatten zu Beginn von Q1 das Gefühl, einen guten Rhythmus gefunden zu haben. Dadurch konnte George in diesem Abschnitt nur einen Satz Soft-Reifen verwenden, was später im Qualifying von Vorteil gewesen wäre. Im Q2 entschieden wir uns für die Medium-Reifen, die auch schnell zu sein schienen. Unsere Session endete kurz darauf mit einem Leistungsverlust nach dem Überfahren einer Bodenwelle. Wir untersuchen die Ursache, aber es scheint ein elektrisches Problem gewesen zu sein.
Angesichts der Startplätze 14 und 15 werden wir über Nacht alle strategischen Optionen für das Rennen prüfen. Wir wissen, dass es von diesen Startpositionen kein einfacher Grand Prix wird. Ein Hoffnungsschimmer ist, dass wir durch die vorgeschriebenen zwei Boxenstopps flexibler sind und sich dadurch mehr Möglichkeiten ergeben könnten. Das erhöht hoffentlich unsere Chancen, weiter nach vorne zu kommen, und wir werden bereit sein, sie zu nutzen.
Noah Strømsted, Mercedes Junior – FIA F3
Startplatz 15 für das heutige Sprintrennen war natürlich nicht ideal. Ich wusste, dass es schwierig werden würde, in die Punkte zu fahren, aber ich war entschlossen, alles zu geben. Ich habe versucht, in der ersten Kurve einen Platz gutzumachen, habe dabei aber das Heck von Brad (Benavides) berührt und mir einen Reifenschaden eingehandelt. Wir hatten keine andere Wahl, als das Auto abzustellen. Jetzt konzentrieren wir uns auf das Hauptrennen morgen und hoffen auf ein besseres Ergebnis.
Foto: Formel 1 – Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team, Monaco Grand Prix 2025. George Russell
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