In Magdeburg werden am 8. Juni neue Stolpersteine verlegt. Wie die Arbeitsgruppe „Stolpersteine fĂŒr Magdeburg“ mitteilt, finden an diesem Tag 34 weitere Gedenksteine einen Platz in Magdeburger Gehwegen und sollen auf diese Weise an verschleppte und ermordete Magdeburger*innen erinnern. Zwölf verschiedene Orte in drei Stadtteilen erhalten dabei neue Stolpersteine. Bei der 34. Verlegung insgesamt sind auch wieder Angehörige aus den USA und aus Israel dabei.
Die Akteur*innen der Arbeitsgruppe „Stolpersteine fĂŒr Magdeburg“ danken einmal mehr allen UnterstĂŒtzenden der Aktion. In diesem Jahr gilt der Dank jedoch besonders dem scheidenden OberbĂŒrgermeister Dr. Lutz TrĂŒmper , der von Anfang an die Aktion unterstĂŒtzt, das ehrenamtliche Engagement dafĂŒr ermutigt und immer wieder gewĂŒrdigt hat. „Er hat die feste Anbindung der Aktion Stolpersteine an das Rathaus mit auf den Weg gebracht, die dazu fĂŒhrte, dass ihr dort jegliche UnterstĂŒtzung gewĂ€hrt wird, die nötig war. Das war ein starkes gemeinsames Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus“, so die Arbeitsgruppe in ihrer Einladung zum 8. Juni.
Dieser Tag beginnt mit der ersten Stolpersteinverlegung im Gedenken an Ruth MĂŒhlmann in der Walbecker StraĂe im Stadtteil Sudenburg. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden KontaktbeschrĂ€nkungen können erstmals auch wieder Nachfahren an der Stolpersteinverlegung teilnehmen. Zwei GroĂnichten von Ruth MĂŒhlmann werden extra aus den USA anreisen, um die Stolpersteinverlegung persönlich zu begleiten. Ebenso reist ein Enkel der Familie Crohn, deren Stolpersteinverlegung den Aktionstag beschlieĂen wird, extra aus Israel an, um der Verlegung des Stolpersteins in Gedenken an seine GroĂeltern auf dem Werder persönlich beizuwohnen.
Die Verlegeaktion fĂŒhrt die Mitglieder der stĂ€dtischen Arbeitsgruppe „Stolpersteine fĂŒr Magdeburg“ unter Begleitung des Tiefbauamtes Magdeburg in die Stadteile Sudenburg, Altstadt und Werder. Die Stolpersteine werden jeweils in die Gehwege eingelassen, an Orten, an denen die ehemaligen WohnhĂ€user der Verschleppten standen bzw. immer noch stehen. Es handelt sich dabei immer um den Wohnort mit der zuletzt bekannten Adresse der Opfer.
An jedem Gedenkort werden einige Worte zum Wohnhaus oder dem Standort gesagt, sollte das Wohnhaus zwischenzeitlich nicht mehr existieren. Zu jeder Person werden die, zuvor teils monatelang recherchierten, biographischen Informationen verlesen. Es folgen eine Blumenniederlegung und eine Schweigeminute. Die musikalische Umrahmung der Zeremonien ĂŒbernimmt an diesem Tag Götz Baerthold.
Die nĂ€chste Verlegeaktion ist fĂŒr den 26. September 2022 geplant. An diesem Tag wird auch Gunter Demnig, Initiator der „Stolpersteine“, wieder nach Magdeburg kommen und die nĂ€chsten Stolpersteine selbst einbringen.

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