Magdeburg erhÀlt heute 25 neue Stolpersteine

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In Magdeburg werden heute am 26. September ab 9.00 Uhr wieder neue Stolpersteine verlegt. 25 neue Gedenksteine an 13 verschiedenen Orten in Magdeburg wird die Arbeitsgruppe „Stolpersteine fĂŒr Magdeburg“ in den Boden einlassen. Die Steine erinnern auf diese Weise an verschleppte und ermordete Magdeburger*innen. Bei der bereits 35. Verlegung wird es erstmalig auch ein Erinnern an Menschen geben, die vor den Nationalsozialisten fliehen konnten und ĂŒberlebten.
 
Eine Besonderheit der 35. Stolpersteinverlegung sind die Steine der Familie Hagen. Der Enkel der in die USA geflohenen Familie meldete sich bei Gunter Demnig, dem Initiator der „Stolpersteine“ mit dem Wunsch, mit den Gedenksteinen an die Leidensgeschichte seiner Familie, die der Ermordung durch die Nationalsozialisten entging, zu erinnern. FĂŒr die Stolpersteinverlegung wird er persönlich anwesend sein.
 
In der Ernst-Lehmann-Straße wird ein Stein zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordete Hermine Katzenstein verlegt. Hermine Katzensteins Enkelin aus dem Jerichower Land wird der Verlegung beiwohnen. Ihr Vater, Hermine Katzensteins Sohn, entging mit seiner Familie dank seiner nicht-jĂŒdischen Ehefrau einem solchen Schicksal. Er blieb trotz Verfolgung in Magdeburg. Außerdem fĂŒhren die Verlegungen weiterer Stolpersteine an diesem Tag wieder in verschiedene Magdeburger Stadtteile: beginnend auf dem Werder ĂŒber die Alte Neustadt, die Altstadt bis nach Stadtfeld-Ost.
 
Gunter Demnig wird bei der Verlegung am 26. September mit der Arbeitsgruppe „Stolpersteine fĂŒr Magdeburg“ und den Angehörigen der Opfer unter Begleitung des Tiefbauamtes Magdeburg die jeweiligen Steine in die Gehwege einlassen. Zu jeder Person werden die, zuvor teils monatelang durch Reimund Dehmlow recherchierten, biographischen Informationen verlesen. Es folgen eine Blumenniederlegung und eine Schweigeminute.
 
Auf der MessingoberflĂ€che der Gedenksteine sind die Namen und biografischen Daten der Opfer, der Zeitpunkt der Deportation und der Deportationsort eingraviert. Seit 1997 setzt der Kölner KĂŒnstler Demnig diese zehn mal zehn Zentimeter großen Betonquader mit eingelassener Messingplatte in den Boden vor ehemalige WohnhĂ€user und WirkungsstĂ€tten von Opfern des Nationalsozialismus. Finanziert werden die Erinnerungsmale ausschließlich durch Spenden. Die Akteur*innen der Arbeitsgruppe „Stolpersteine fĂŒr Magdeburg“ danken einmal mehr allen UnterstĂŒtzenden der Aktion.
 
FĂŒr Fragen und weitere Informationen zu den Stolpersteinen sind die Mitarbeitenden des KulturbĂŒros der Stadtverwaltung telefonisch unter 0391 540 2134 zu erreichen.

Zeitplan der Verlegungen der Stolpersteine (Copyright: Landeshauptstadt Magdeburg):

Symbolfoto/pixabay