Landtagsdebatte Landwirtschaft / Frederking: Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Verbrauch zusammen denken

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Magdeburg/ST. In der aktuellen Debatte zum Thema Landwirtschaft machte die Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen deutlich, dass Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Verbrauch zusammen gedacht werden mĂŒssen, um die Agrar- und ErnĂ€hrungswende Hand in Hand zu schaffen.  

„Die Landwirtschaft sichert unsere ErnĂ€hrung. Doch sie wird von der Klimakrise besonders getroffen. Seit 2018 verursachen DĂŒrreperioden gravierende Ernteeinbußen und gefĂ€hrden die wirtschaftliche Grundlage der Landwirt*innen. Die Agrar- und ErnĂ€hrungswende ist zum Selbstschutz der Landwirtschaft notwendiger denn je. Das kann nur funktionieren, wenn Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Verbrauch zusammen gedacht werden“, sagt Dorothea Frederking (Foto), agrarpolitische Sprecherin der grĂŒnen Landtagsfraktion. 

Frederking hob zwei Themen hervor, bei denen Sachsen-Anhalt aktiv werden sollte. „Landwirt*innen brauchen einen stabilen Absatzmarkt. Er kann ĂŒber Gemeinschaftsverpflegungen und ĂŒber Kantinen erschlossen werden.  16 Millionen Menschen essen tĂ€glich dort. Wenn zum Beispiel, wie in Kitas und Schulen, mehr regionale Produkte und regionale Bioprodukte angeboten werden, bekommen Landwirt*innen sichere Einkommen. Sie können besser planen. Dazu werden Transportwege verkĂŒrzt und der Verpackungseinsatz verringert, was gut fĂŒr den Klimaschutz ist. Die Landesregierung muss dafĂŒr sorgen, dass mehr Produkte aus der Region in Kantinen von öffentlichen Institutionen zum Einsatz kommen.“

„FĂŒr ihre Produktion brauchen Landwirt*innen aber auch Boden. Doch der Bodenmarkt ist in der Schieflage, weshalb meine Fraktion seit Jahren auf bessere gesetzliche Regelungen drĂ€ngt. Landwirtschaftsminister Sven Schulze könnte auf fachlich fundierte GesetzesentwĂŒrfe zurĂŒckgreifen. Doch er schaut nur zu, wie die wertvollen Böden ausverkauft werden. Außerlandwirtschaftliche und ĂŒberregionale Großinvestor*innen spekulieren mit diesem begrenzten Gut. Regional verankerte BĂ€uer*innen und Landwirt*innen haben oft keinen Zugang mehr zum Boden. Dieser Entwicklung muss ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben werden.“ 

Foto (c) Dorothea Frederking