Spa-Francorchamps. Es war ein Traum, und er ging in ErfĂŒllung: Das BMW Motorrad World Endurance Team hat die 24H SPA EWC Motos gewonnen. Nach 24 teils dramatischen Stunden auf dem Circuit de Spa-Francorchamps (BEL) ĂŒberquerte die #37 BMW M 1000 RR mit groĂem Vorsprung als siegreiches Motorrad die Ziellinie. SchlĂŒssel zum Erfolg: eine fehlerfreie Leistung der Fahrer Markus Reiterberger (GER), Ilya Mikhalchik (UKR) und JĂ©rĂ©my Guarnoni (FRA) sowie die perfekte Arbeit des Teams um Teammanager Werner Daemen (BEL). Der Erfolg beim Heimrennen war gleichzeitig der erste Sieg fĂŒr das BMW Motorrad World Endurance Team in einem 24-Stunden-Rennen der FIM Endurance World Championship (FIM EWC). Zudem war es der erste 24-Stunden-Sieg fĂŒr einen europĂ€ischen Hersteller seit 1971.
In den Qualifyings am Donnerstag und Freitag sicherte das Team mit Reiterberger, Mikhalchik, Guarnoni und Kenny Foray (FRA) als viertem Fahrer mit Startplatz zwei eine gute Ausgangslage fĂŒr den Marathon auf der Ardennen-Achterbahn. Und vom Start des Rennens an war klar, dass die #37 BMW M 1000 RR zu den Mitfavoriten gehört.
Reiterberger, Mikhalchik und Guarnoni kĂ€mpften an der Spitze, lagen mehrfach auf Platz eins und waren immer in den Top-3, bis sie in der Nacht endgĂŒltig die FĂŒhrung ĂŒbernahmen. Doch am Morgen nahm das Rennen, das bis dahin bei trockenem Sommerwetter ausgetragen wurde, eine Wendung. Gegen acht Uhr begann es zu regnen und die Streckenbedingungen wurden mehr als tĂŒckisch. WĂ€hrend einige andere Fahrer stĂŒrzten, gingen die Piloten des BMW Motorrad World Endurance Teams nur so viel Risiko ein wie nötig.
So lagen sie mit groĂem Vorsprung an der Spitze, als das Rennen nach etwas mehr als 21 Stunden aufgrund einer massiven Ălspur auf der Strecke unterbrochen werden musste. Erst nach einer Pause von zweieinhalb Stunden wurde das Rennen noch einmal fĂŒr 15 Minuten aufgenommen â im strömenden Regen. Hier lieĂ sich das BMW Motorrad World Endurance Team den Sieg nicht mehr nehmen, und um 13.00 Uhr Ortszeit wurde aus der Anspannung in der Box grenzenlose Jubel.
Das private BMW Team LRP Poland belegte mit der #90 BMW S 1000 RR den neunten Rang der EWC-Klasse und den zehnten Gesamtrang. Das Motorrad wurde von Dominik Vincon (GER), Pepijn Bijsterbosch (NED) und Bartlomiej Lewandowski (POL) pilotiert.
Stimmen zum Sieg bei den 24H SPA EWC Motos.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor: âIch bin extrem happy. Es war einfach ein super Wochenende. Ich freue mich unheimlich fĂŒr das Team und die Partner. Es war ein absolut verdienter Sieg, auch nach dem Pech beim Saisonauftakt in Le Mans. Wir haben in den letzten Jahren sehr hart an diesem Projekt gearbeitet, sehr viele Details gelöst, und wenn man an einem absolut fehlerfreien Wochenende mit einem Sieg belohnt wird, ist das einfach wunderbar. Wir hatten einen sehr guten Start, und es war zunĂ€chst wie ein Sprintrennen. In der Nacht hatten die Mitbewerber mit technischen Problemen oder Fahrfehlern zu kĂ€mpfen. Und wir haben uns keinen einzigen Fehler erlaubt. Alle Pitstops haben gesessen, wir konnten am lĂ€ngsten auf einem Tank fahren, unsere Fahrer waren auch bei schwierigsten Bedingungen sehr konstant, zuverlĂ€ssig und sicher unterwegs. Das hat sich am Ende ausgezahlt. NatĂŒrlich waren die letzten zwei Stunden nach der roten Flagge ein absoluter Krimi, bis entschieden wurde, dass das Rennen noch einmal neu gestartet wird. Da wir mehrere Runden Vorsprung hatten, mussten wir das Motorrad nur nach Hause bringen. Aber die Anspannung war trotzdem extrem hoch, und umso schöner war der Moment, als wir ĂŒber die Ziellinie gefahren sind und den ersten 24-Stunden-Sieg fĂŒr einen europĂ€ischen Hersteller seit 1971 sowie den ersten fĂŒr BMW Motorrad eingefahren haben.â
Werner Daemen, Teammanager BMW Motorrad World Endurance Team: âDas Rennen war unglaublich. Die erste Stunde war wie ein Superbike-Sprint und wirklich aufregend fĂŒr die Nerven. Und der Rest des Rennens: Die Jungs haben einen super Job gemacht. Ich glaube, wir sind das einzige Team, das sich keinen einzigen Fehler geleistet hat. Wir waren vielleicht nicht die Schnellsten, aber wir haben keine Fehler gemacht. Und das zahlt sich im Langstreckensport am Ende aus. Wir sind mit einem Vorsprung von acht Runden in die letzten Minuten gegangen. Es ist ein Traum, der wahr geworden ist. FĂŒr mich als Belgier, der vor 20 Jahren gesagt hat âeines Tages komme ich zurĂŒck, um zu gewinnenâ ist das ein Traum. Das ist etwas, das uns niemand mehr nehmen kann. Ein groĂes Dankeschön an das Team, an BMW und all unsere Partner und Sponsoren, die das möglich gemacht haben. Ohne sie können wir keinen Rennsport betreiben. Und auch vor allem an die Fahrer, die einen unglaublichen Job gemacht haben.â
Markus Reiterberger: âIch bin unglaublich happy. Schon die Vorbereitung auf das Rennen war super, mit einem sehr guten Test. Wir haben gewusst, dass wir stark sind. In meinen Stints konnte ich super an der Spitze mitfighten, weil unser Bike auf der Gerade richtig Power hat und trotzdem sehr sparsam ist. Wir haben einfach versucht, eine konstante Pace zu fahren, keine Fehler zu machen, und haben gehofft, dass nichts kaputt geht. Und das ist uns gelungen. Alle anderen hatten StĂŒrze, Fehler oder technische Probleme. Unser Team hat es super umgesetzt, die Fahrer haben einen guten Job gemacht. Ich denke, dass das gesamte Team, BMW und alle weiteren Beteiligten diesen Sieg verdient haben. Es ist unser erster 24-Stunden-Erfolg, mit einem belgischen Teammanager in Belgien, auf einer so tollen Rennstrecke. Und es war wirklich spannend bis zum Schluss, mit atemberaubenden letzten Minuten. Doch wir haben es geschafft, und mein Dank geht an BMW und an das Team, weil alles so gut gelaufen ist.â
Ilya Mikhalchik: âEs ist ein wunderbares GefĂŒhl. Das ist ein ganz besonderer Sieg. Abgesehen von der Tatsache, dass es mein erster Sieg in einem 24-Stunden-Rennen war, war es auch der erste fĂŒr das Team â und das beim Heimrennen. All die harte Arbeit des Teams hat sich ausgezahlt. Es war ein unglaublicher Job, und wir haben all das gemeinsam erreicht. Ich hoffe, dass wir in den nĂ€chsten Rennen so weitermachen können.â
JĂ©rĂ©my Guarnoni: âIch bin sehr glĂŒcklich, vor allem fĂŒr das Team und fĂŒr BMW. Denn ich denke, dass nach Le Mans alle gehofft haben, dass wir in Spa gewinnen. Ich bin neu in diesem Team, und gleich das zweite Rennen mit ihnen in Spa zu gewinnen, ist unglaublich. Das Team hat es so sehr verdient. Sie arbeiten so hart, und nun haben sie den Lohn fĂŒr all die harte Arbeit im Winter bekommen. Auch Ilya und Reiti waren auf der Strecke einfach unglaublich. Sie waren immer schnell, in der Nacht, im Nassen und bei trockenen Bedingungen. Ich bin sehr stolz auf sie, und happy fĂŒr mich. Ich habe nun alle drei 24-Stunden-Rennen im Kalender gewonnen, das ist fantastisch. Ich hoffe, dass wir in der Meisterschaft gut mitkĂ€mpfen können, denn auf der Langstrecke kannst du bis zur letzten Minute des letzten Rennens gewinnen.â
Foto: Spa-Francorshamps (BEL), 02nd to 05th June 2022. BMW Motorrad Motorsport, FIM Endurance World Championship, 24 Heures Motos SPA. BMW Motorrad World Endurance Team, #37 BMW M 1000 RR, Markus Reiterberger (GER), Ilya Mikhalchik (UKR), Jérémy Guarnoni (FRA), Kenny Foray (FRA). (c) BMW AG