GEW: Frauen auch am Arbeitsplatz vor Gewalt schĂŒtzen

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Bildungsgewerkschaft zum internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Frankfurt a.M. – Am 25. November findet der jĂ€hrliche internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt. Weltweit erfahren Frauen im alltĂ€glichen Leben Gewalt – auch am Arbeitsplatz. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat deswegen mit der ILO-Konvention 190 ein internationales Regelwerk geschaffen, das verbindliche Mindeststandards gegen sexuelle BelĂ€stigung und Gewalt in der Arbeitswelt und somit auch in Kita, Schule, Hochschule und Weiterbildungseinrichtungen setzt. Frauke GĂŒtzkow (Foto), GEW-Vorstandsmitglied fĂŒr Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik unterstreicht, „mit der ILO-Konvention 190 liegt die erste internationale Definition von Gewalt und BelĂ€stigung in der Arbeitswelt vor, die geschlechtsspezifische Gewalt und BelĂ€stigung explizit einschließt.“

EuropĂ€isches Recht und ILO-Konventionen sind fĂŒr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und den Schutz vor BelĂ€stigungen fĂŒr BeschĂ€ftigte (Angestellte wie Beamt*innen) wichtig. EuropĂ€isches Recht ist fĂŒr alle Mitgliedsstaaten der EuropĂ€ischen Union bindend, BeschĂ€ftigte können sich direkt darauf berufen. Die internationalen Arbeits- und Sozialstandards der ILO sind Rechtsinstrumente, die von den Regierungen sowie Sozialpartnern ausgearbeitet werden und grundlegende universelle Prinzipien und Rechte bei der Arbeit festlegen. Die ratifizierenden LĂ€nder verpflichten sich, das Übereinkommen in nationales Recht und nationale Praxis umzusetzen und in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden ĂŒber ihre Anwendung zu berichten.

In Deutschland wurde das Übereinkommen ILO-Konvention 190 mit dem im Mai 2023 veröffentlichten „Gesetz ĂŒber die Beseitigung von Gewalt und BelĂ€stigung in der Arbeitswelt“ umgesetzt. Damit ist der Ratifizierungsprozess in Deutschland vollzogen. „Das ist ein großer Erfolg fĂŒr uns als GEW, die wir mit dem DGB und den Mitgliedsgewerkschaften seit Verabschiedung des Übereinkommens im Juni 2019 fĂŒr die Ratifizierung stark gemacht haben“, so GĂŒtzkow. „Doch das ILO-Übereinkommen muss nun auch in die Praxis umgesetzt werden, damit LehrkrĂ€fte, Erzieher*innen und Forschende sicher arbeiten können.“

Wer A sagt, muss auch B sagen: Es ist an der Zeit, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, fĂŒr eine Arbeitswelt, die frei von Diskriminierung, BelĂ€stigung und Gewalt ist.

Foto: Frauke GĂŒtzkow, Mitglied des GeschĂ€ftsfĂŒhrenden Vorstandes der GEW, Arbeitsbereich Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik (c) GEW