Gedenken an Opfer des KZ-Außenlagers der Polte-Werke und der Zwangsarbeit in Magdeburg

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Magdeburg. Das Amt fĂŒr Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt lĂ€dt fĂŒr den 14. Juni um 16:00 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung am Tor des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) der Polte-Werke ein. Gemeinsam mit dem Netzwerk Politischer Runder Tisch der Frauen/Geschlechtergerechtigkeit wird an die ĂŒber 3.000 Frauen und 600 MĂ€nnern, die bis April 1945 in das Lager in der Liebknechtstraße 63 deportiert worden waren, erinnert.

Zur Erinnerung an die Opfer des Außenlagers vom Frauen-KZ RavensbrĂŒck und vom KZ Buchenwald durch die Polte-RĂŒstungswerke Magdeburg wird auf der Veranstaltung ein Gedenkgebinde niedergelegt. Zusammen mit dem Netzwerk JĂŒdischer Frauen Sachsen-Anhalt, mit StadtrĂ€tinnen und engagierten BĂŒrgerinnen wird der frĂŒheren HĂ€ftlinge gedacht. Umrahmt wird die Veranstaltung von MusikstĂŒcken sowie Erinnerungstexten.

Seit 2006 engagieren sich die Frauen des Politischen Runden Tisches fĂŒr die jĂ€hrliche Gedenkveranstaltung, die auch im Gedenkkalender der Landeshauptstadt aufgenommen wurde. 2021 wurden nach einem Stadtratsbeschluss der Gedenkort umgestaltet und eine neue Tafel mit Informationen zur Geschichte des Lagers angebracht.

Hintergrundinformationen KZ-Außenlager der Polte-Werke

Am 14. Juni 1944 erreichte ein Transport von etwa 1.000 weiblichen HĂ€ftlingen die Polte-Werke in der Liebknechtstraße. Bis zur Auflösung des KZ-Außenlagers waren hier insgesamt 3.090 Frauen inhaftiert. Sie kamen aus den Konzentrationslagern RavensbrĂŒck, Stutthof und Bergen-Belsen nach Magdeburg. Die Mehrzahl von ihnen waren polnische und sowjetische Frauen, die als Zwangsarbeiterinnen ins Deutsche Reich verschleppt worden waren. Dazu kamen 600 JĂŒdinnen aus Ungarn, Polen, Litauen, Lettland, RumĂ€nien und Österreich. Das KZ fĂŒr Frauen wurde ab November 1944 durch ein KZ fĂŒr MĂ€nner ergĂ€nzt. In diesem waren bis Kriegsende etwa 1.000 Juden aus Ungarn, Polen und Litauen inhaftiert. Einzelne HĂ€ftlinge kamen auch aus Deutschland, Jugoslawien, Italien und der Tschechoslowakei. Von den Inhaftierten ĂŒberlebten nur etwa 600 Frauen und wenige hundert MĂ€nner das Ende des Krieges.

Foto: Das Tor des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) der Polte-Werke Magdeburg (Copyright: Landeshauptstadt Magdeburg)