GDL-Chef Weselsky gegen VerlÀngerung des 9-Euro-Tickets

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Berlin (ots) – Das 9-Euro-Ticket sollte nach Ansicht der Gewerkschaft der Deutschen LokomotivfĂŒhrer (GDL) nicht verlĂ€ngert werden.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft, Claus Weselsky (Foto), sagte am Donnerstagmorgen im rbb24 Inforadio: „Mit diesem 9-Euro-Ticket, mit dem eigentlich die Pendler entlastet werden sollten, haben wir zusĂ€tzlichen Verkehr in die Eisenbahn hineingebracht, zusĂ€tzliche Reisenden-AnstĂŒrme. Das tut dem System nicht gut, weil es sowieso schon auf Verschleiß gefahren wird. Jetzt sind wir zusĂ€tzlich noch völlig ĂŒberlastet.“

Er könne von einer VerlĂ€ngerung des 9-Euro-Tickets nur abraten, sagte Weselsky. „Wir verhökern hier etwas, wir tun so, als wĂ€re Nahverkehr umsonst. Das bedeutet doch am Ende des Tages, dass das ein wertloses Produkt ist. Im Gegenteil: Wir mĂŒssen das zu einem vernĂŒnftigen Preis, allerdings auch ĂŒbergreifend, sprich bundesweit, ein ordentliches Ticket fĂŒr den Nahverkehr, fĂŒr die Pendler zum Tragen bringen.“ Das was jetzt passiere, könne Pendler eher abschrecken, so der GDL-Chef. Stattdessen gebe es Touristenströme zur Ostsee.

Weselsky forderte außerdem, die Bahn solle sich auf ihr KerngeschĂ€ft in Deutschland konzentrieren. Die weltweite Expansion als Logistikunternehmen halte er fĂŒr falsch. Er könne sich einen Verkauf der Logistiksparte DB Schenker vorstellen: „Wir sind kein Logistiker, wir sind eine Eisenbahn. Ein Teil des gesamten Logistiksystems. Und wir mĂŒssen nicht alles bedienen, sondern wir mĂŒssen erstmal unsere Hausaufgaben machen: Eisenbahn in Deutschland – sicher, zuverlĂ€ssig und pĂŒnktlich. Das ist die Kernbotschaft.“

Foto (c) GDL