Erwartete Trendwende im Testgeschehen: mehr SARS-CoV-2-PCR-Tests – Positivrate steigt wieder

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Die Datenanalyse des ALM e.V. fĂŒr die 37. Kalenderwoche (12.–18.09.2022) verdeutlicht, dass sich seit zwei Wochen die allgemein erwartete Trendwende beim SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen entwickelt. Erstmals seit Monaten ist die Anzahl an SARS-CoV-2-PCR-Tests in den Facharztlaboren wieder gestiegen.

Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 491.712 PCR-Untersuchungen in den Laboren durchgefĂŒhrt, dies sind rund 5 Prozent mehr als in der Vorwoche (KW 36: 466.209). Davon wurden 173.991 Tests positiv befundet (KW 36: 155.960), was einer Zunahme von 12 Prozent entspricht.

Auch die Positivrate kletterte wieder, auf nunmehr 35,4 Prozent (Vorwoche: 33,5 Prozent). Da nicht mehr alle symptomatischen Personen mit der PCR untersucht werden, ist die hohe Positivrate weiterhin ein Hinweis auf eine Untererfassung von COVID-19-Infektionen. Die Auslastung der 183 teilnehmenden medizinischen Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests liegt im bundesweiten Durchschnitt bei aktuell 20 Prozent (Vorwoche: 19 Prozent) und somit weiter auf niedrigem Niveau. Die verfĂŒgbaren SARS-CoV-2-PCR-KapazitĂ€ten in den fachĂ€rztlichen Laboren wurden fĂŒr die laufende Woche mit 2,49 Millionen Tests ermittelt.

„Der Herbst wirft nicht nur witterungsbedingt seine Schatten voraus. Der leichte Anstieg in den letzten beiden Wochen war zu erwarten und ist der Anfang einer sich verĂ€ndernden Infektionslage in der vor uns liegenden Jahreszeit“, so Dr. Michael MĂŒller, 1. Vorsitzende des fachĂ€rztlichen Berufsverbandes. „Die Bundesregierung hat zwar das Infektionsschutzgesetz ĂŒberarbeitet und auch die Testverordnung angepasst, aber diese Vorbereitungen auf den Herbst und Winter reichen unserer Auffassung nach nicht aus. Der ALM e.V. hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die Festlegung der notwendigen TestkapazitĂ€ten fĂŒr den Herbst auch außerhalb der medizinischen Versorgung fĂŒr eine wirkungsvolle EindĂ€mmung der Pandemie entscheidend sein kann. Das betrifft in erster Linie auch die ĂŒber die Coronavirus-Testverordnung finanzierten Testungen bei asymptomatischen Personen.“

ALM e.V. fordert weiterhin Verbesserung der QualitÀt in Testzentren

„Mit dem COVID-19-Schutzgesetz ist dem Bundesminister fĂŒr Gesundheit kein großer Wurf gelungen. Die Regelungen verhindern nicht das Risiko des Missbrauchs in den Testzentren, sondern regeln lediglich die anschließende Kontrolle, und auch das nicht wirksam. Auch die dringend erforderliche Verbesserung der Qualitätssicherung in den nichtĂ€rztlich geleiteten Testzentren ist in den neuen Regelungen nicht erkennbar. Die mehrfach festgestellten Qualitätsdefizite, insbesondere bei der Anwendung von PoC-NAT-Verfahren, bleiben weiterhin ungelöst. Es fehlt nach wie vor eine ÜberprĂŒfung der Leistungserbringer im Hinblick auf die Einhaltung der Rahmenbedingungen zur Qualitätssicherung “, so MĂŒller weiter.

„Auch wenn es wie eine SelbstverstĂ€ndlichkeit wirkt, weisen wir immer wieder darauf hin: Wer krank ist, gehört zum Arzt und nicht in ein Testzentrum! Die Diagnose und die Behandlung von Personen mit Symptomen gehören in Ă€rztliche HĂ€nde!“, so der Vorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. abschließend.

Datenauswertung des ALM e.V. zur SARS-CoV-2-PCR-Testung:

Text ALM e.V.

Symbolfoto/pixabay