Magdeburg/Bördekreis: Eine 67-jährige Frau wurde zu Hause auf dem Festnetzanschluss angerufen und es meldete sich die „Tochter“. Sie erklärte, dass sie mit einer ganz schlimmen Variante von Corona auf der Intensivstation in der Universitätsklinik in Magdeburg läge und dringend eine Infusion bräuchte. Da das vermeintliche Genehmigungs-verfahren bei der Krankenkasse aber zu lange dauern würde, wäre es auch möglich, das Medikament sofort zu bezahlen. Natürlich würde das Geld im Nachhinein von der Krankenkasse erstattet werden, erklärte die vermeintliche Tochter.
Natürlich wollte die Mutter helfen und brachte alle sofort verfügbaren Barmittel auf, um das Geld dem behandelnden Arzt zu geben. Da die vermeintliche Tochter nicht allein sein wollte, ließ sie sich die Handynummer der Mutter geben und sprach die gesamte Zeit über mit ihr. Als die Mutter am Krankenhaus angekommen war, sagte die Tochter, dass eine Schwester das Geld entgegennehmen würde. Eine Frau näherte sich vor dem Eingang der Notaufnahme und das Bargeld wurde übergeben. Die angebliche Tochter verabschiedete sich einige Minuten später am Telefon.
Erst als die tatsächliche Tochter am Abend anrief, wurde der Dame der Betrug bewusst. Sie beschrieb die „Schwester“ als ca. 165 cm groß mit normaler Statur, dunklen schulterlange Haaren mit zwei geflochtenen Zöpfen und einem rundlichen Gesicht. Da sie eine medizinische Gesichtsmaske trug, ist zum Gesicht nichts weiter bekannt. Bekleidet war sie mit einem dunklen Anorak mit Pelzbesatz an der Kapuze. Die Ermittlungen wurden aufgenommen.
Die Polizei rät:
- Wenn Sie derartige Anrufe erhalten, rufen Sie in den erwähnten Kliniken unter den ausgewiesenen Rufnummern an und erkundigen Sie sich!
- Rufen Sie Ihre vermeintlich in Not geratenen Angehörigen unter den Ihnen bekannten Rufnummern zurück!
- Übergeben Sie niemals Bargeld an fremde Personen!
- Geben Sie keine Informationen zu Ihrer finanziellen Situation oder Wertsachen preis!
- Wenn Sie einem Betrug aufgesessen sind, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!
Bleiben Sie aufmerksam!
Text: Polizeirevier Bördekreis